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Literarisches Verstehen im Umgang mit Metaphorik: Rekonstruktion von lernerseitigen Verstehensprozessen und lehrerseitigen Modellierungen (LiMet)

Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung von 2015 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 283241218
 
Die Studie LiMet rekonstruiert erstmals sowohl lernerseitige Verstehensprozesse im Umgang mit literarischer Metaphorik als auch lehrerseitige Modellierungen von Verstehensanforderungen und -prozessen. Damit werden zwei dringende Forschungsdesiderate der Literaturdidaktik aufgegriffen: Zwar liegen inzwischen erste grundlegende Forschungsarbeiten zu Dimensionen literarischer Kompetenz und ihrer Überprüfung vor. Aus literaturdidaktischer Perspektive müssen aber darüber hinaus Verstehensprozesse fokussiert werden, um empirisch fundierte Ansatzpunkte für die Unterrichtsentwicklung und die Förderung literarischer Rezeptionsfähigkeiten zu gewinnen. Diese Fokussierung soll in einem zentralen Bereich literarischen Verstehens, dem Verstehen von Metaphern, vorgenommen werden.(1) Auf Seiten der Lernenden wird für zwei Zeitpunkte der Sekundarstufe I (Klasse 6 und 9) unter Berücksichtigung von Real- bzw. Oberschule und Gymnasium mit insgesamt 48 Schüler/innen ein Lautes Denken durchgeführt. Dabei werden drei Gedichte eingesetzt, die bezüglich ihrer metaphorischen Strukturen divergieren. Mithilfe inhaltsanalytischer Verfahren (Kodiersystem, explikative qualitative Inhaltsanalyse EQUIA) werden die verschiedenen Strategien der Lernenden und deren Verknüpfung mit Verstehensniveaus rekonstruiert. Darüber hinaus werden Hypothesen zu Entwicklungsverläufen zwischen Jahrgangsstufe 6 und 9 im schulischen Kontext und zu den Anforderungsstrukturen der Metaphorik generiert. Auf der methodologischen Ebene besteht ein Ergebnis in der Optimierung von Kodiersystem und EQUIA.(2) Mit den 16 Lehrpersonen der Schüler/innen werden problemzentrierte Interviews geführt. Dabei werden der jeweilige unterrichtliche Umgang mit literarischer Metaphorik unter Bezugnahme auf die Gedichte sowie Verstehensprozesse zentriert. Im Rahmen der Auswertung sollen Dimensionen und Ausprägungen des fachdidaktischen Wissens sowie zugrunde liegender Überzeugungen für diesen Bereich rekonstruiert werden. Somit wird ein zweites Forschungsdesiderat aufgegriffen: die Modellbildung zu fachspezifischem professionellen Wissen. Durch die lehrerseitige Einschätzung von Vignetten aus Lautes-Denken-Protokollen von Lernenden werden zudem deren diagnostische Perspektiven erschlossen. Ziel ist es, Grundlagen für die Modellbildung zu spezifisch literaturdidaktischen Wissensbeständen und Überzeugungen zu schaffen. (3) Die Ergebnisse zu Lernenden und Lehrenden werden im letzten Auswertungsschritt in einen wechselseitigen Interpretationshorizont gestellt: Die Modellierungen und Einschätzungen der Lehrer/innen werden auf die Lautes-Denken-Protokolle bezogen, um Übereinstimmungen und Spannungen herauszuarbeiten. Aus der Studie können erste Folgerungen für die Förderung der Entwicklung literarischer Rezeptionsfähigkeiten im Umgang mit Metaphorik abgeleitet werden. Darüber hinaus kann die Studie wichtige Grundlagen für die künftige Erforschung unterrichtlicher Lehr-/Lernprozesse in diesem Bereich bereitstellen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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