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Neue Methoden zur Messung der beruflichen Tätigkeit

Antragstellerinnen / Antragsteller Professorin Dr. Frauke Kreuter; Dr. Malte Schierholz
Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Statistik und Ökonometrie
Förderung Förderung seit 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 290773872
 
In vielen Umfragen ist es üblich den Beruf mit offenen Fragen zu erheben. Nach der Befragung müssen diese Texte in eine Klassifikation mit hunderten Kategorien und tausenden Berufen eingeordnet (kodiert) werden. Diese Aufgabe ist nicht nur zeitaufwändig und daher teuer, sondern auch fehleranfällig. Wenn die Berufsbeschreibungen ungenau sind, ist die exakte Kodierung oft unmöglich. Das Projekt untersucht, wie mit zusätzlichen Nachfragen während des Interviews Verbesserungen erreicht werden können. Maschinelles Lernen wird dazu verwendet mögliche Berufe vorzuschlagen und die relevantesten Berufskategorien werden dem Interviewer für weitere Nachfragen bereitgestellt. In der ersten Projektphase wurde ein Instrument zur Erfassung und Kodierung von Berufen während des Interviews entwickelt und erfolgreich in einer computergestützten Telefonbefragung und in einer computergestützten persönlichen Befragung getestet. Die Ergebnisse sind vielversprechend. 55 bis 85 Prozent aller Antworten können durch dieses neu entwickelte Instrument kodiert werden. Es liegen keine Hinweise vor, dass die Anwendung dieser Methode von Befragten oder von Interviewern als besonders schwierig wahrgenommen wird. In der zweiten Finanzierungsphase wollen wir diese Methodik der Berufskodierung weiterentwickeln. Eine eingehende Analyse verschiedener Fehlerquellen ist erforderlich, um die Qualität und Validität der Messung zu bewerten und zu verbessern. Das weiterentwickelte Instrument soll den speziellen Anforderungen von computergestützten persönlichen Interviews, computergestützten Telefoninterviews und von Web-Befragungen Rechnung tragen. Interviewerverhalten wird untersucht und die Ergebnisse genutzt um Schulungsunterlagen so zu überarbeiten, dass Einflüsse durch die Interviewer minimiert werden. Die neue Version des Tools ermöglicht kontinuierliches Lernen und damit eine kontinuierliche Erneuerung der vorgeschlagenen Antwortoptionen. Die Ergebnisse sollen in Form einer Open-Source-Software bereitgestellt werden, so dass Forscher unser Instrument für ihre eigenen Befragungen einsetzen können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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