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Optimierung der Rahmenbedingungen des Bewegungsvorstellungstrainings mit Neurofeedback

Antragstellerin Dr. Cornelia Kranczioch
Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung Förderung von 2016 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 322071030
 
Bewegungsvorstellungstraining beschreibt die mentale Übung einer bestimmten Bewegung mit dem Ziel diese Bewegung zu erlernen oder zu verbessern. Das Verfahren wird beispielsweise im Sport eingesetzt und könnte in der Schlaganfallrehabilitation bei motorischer Beeinträchtigung wegweisend sein. Bewegungsvorstellungstraining kann mit einer Rückmeldung von Gehirnaktivität in Echtzeit (Neurofeedback) kombiniert werden. Veränderungen im Elektroenzephalogramm (EEG) enthalten Informationen über die Stärke und Angemessenheit der Bewegungsvorstellung und können mit Methoden aus dem Bereich Gehirn-Computer-Schnittstellen (Brain Computer Interface, BCI) extrahiert werden. Eine zentrale Idee ist dass die Kombination von Bewegungsvorstellungstraining und Neurofeedback dabei helfen kann, neuronale Plastizität einzuleiten und verlorene Bewegung wieder anzubahnen. Doch selbst unter jungen, gesunden Probanden gibt es Personen die es kaum erlernen ihre Gehirnaktivität zu kontrollieren. Dringend nötig auf dem Weg zu klinischen Anwendungen sind daher Erkenntnisse wie solche Schwierigkeiten des Erlernens von Selbstkontrolle vermindert werden können. In dem vorliegenden Arbeitsprogramm folgen wir der Ansicht dass die erfolgreiche Nutzung von Neurofeedback eine erlernbare Fertigkeit ist. Wir gehen davon aus, dass sich Mechanismen der Bewegungsvorstellung mit und ohne Neurofeedback überschneiden und wir gehen ebenfalls davon aus dass partiell gleiche Gehirnnetzwerke bei Bewegungsausführung und Bewegungsvorstellung beteiligt sind. Daher erwarten wir, dass solche Faktoren, die eine Vorstellung von Bewegung und das Ausführen einer Bewegung positiv beeinflussen auch beim Erlernen der Fertigkeit der Bewegungsvorstellung mit Neurofeedback nützlich sind. Diese grundlegende Vorhersage ist die Basis für mehrere Experimente, die sich mit den Faktoren Schlaf, Störung durch nicht-motorische Gedächtnisaufgaben und physische Übung der vorgestellten Bewegung vor der Bewegungsvorstellung beschäftigen. Wir erwarten, dass der Einfluss dieser Faktoren in der Gehirnaktivität bei Bewegungsvorstellung, in der Genauigkeit des Neurofeedbacks und in der Verhaltensleistung bei Bewegungsausführung zum Ausdruck kommt. Die Ergebnisse werden dazu beitragen Neurofeedback Anwendungen so zu optimieren, dass das Potential von Neurofeedback, adaptive neuronale Reorganisation zu unterstützten, in Zukunft besser ausgenutzt werden kann. Zudem leistet das Projekt einen Beitrag dazu Theorien zum Bewegungsvorstellungstraining weiterzuentwickeln, da wir evidenzbasiert in der Lage sein werden Bewegungsvorstellung mit Neurofeedback auf einem Kontinuum zwischen Bewegungsvorstellung und Bewegungsausführung zu platzieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich Professor Dr. Stefan Debener
 
 

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