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Giovanni Battista Piranesi und seine Werkstatt: Zwei neu identifizierte Alben in Karlsruhe

Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2016 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 323516160
 
2014 wurde an der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe eine spektakuläre Entdeckung gemacht. Zwei Klebealben mit 297 Zeichnungen, die zuvor dem Nachlass des Karlsruher neoklassischen Architekten Friedrich Weinbrenner (1766–1826) zugerechnet waren, konnten belegbar dem römischen Architekten Giovanni Battista Piranesi (1720–78) und einigen seiner zuvor wenig bekannten Werkstattmitarbeiter zugeschrieben, beziehungsweise mit diesen in Verbindung gebracht werden.Die materiellen und kontextuellen Evidenzen für die Zuschreibung an die Piranesi-Werkstatt (Papiere, Techniken, Wasserzeichen, Inschriften und allgemeine Zusammenhänge zum publizierten Werk Piranesis) sind zahlreich genug und reichen über die Frage der Händescheidung hinaus, um die zuerst von Georg Kabierske 2015 in einem Artikel aufgestellte These sicher zu stützen. Mit großer Sicherheit wird der Fund künftig als die „Karlsruher Piranesi Alben“ in die Literatur (und das Denkmalregister Baden-Württemberg) eingehen.Die Alben bilden die Grundlage für alle weiteren Untersuchungen. Wo stehen wir jetzt, nach den anfänglichen zwei Projektjahren intensiver Forschung und projektbezogener Initiativen – darunter der internationalen Konferenz in Karlsruhe (April 2018), zwei Studientagen an der Avery Library sowie der Morgan Library in New York – also nachdem der Fund der nahezu gesamten internationalen, mit Giovanni Battista Piranesi als dem unangefochtenen Meister Roms im 18. Jahrhundert befassten internationalen Fachwelt, präsentiert wurde?Der Fokus ist daher zwingend von einer ersten, tiefgründigen Analyse der Alben und ihrer Inhalte zu einer sehr viel weitreichenden Forschung zu verlagern, um Antworten auf die Fragen zu finden, die nun auf kunsttechnologischer und kontextueller Ebene in Karlsruhe gestellt werden, auch in Hinblick auf die Vorbereitungen der Piranesi-Forschung auf den dreihundertsten Geburtstag Piranesis im Jahr 2020. Dies begründet unseren Antrag für verlängerte Projektfinanzierung, auf Basis bereits äußerst ergiebiger Zwischenergebnisse und mit dem Fokus auf den stark ineinander verschränkten Bereichen unserer Untersuchung: a) kunsthistorischer Kontext (Frank/Maronnie und Kabierske), b) kunsttechnologischer Kontext (Brückle/Krämer) und c) Inventar der beiden Alben des Kupferstichkabinetts der Staatlichen Kunsthalle in Karlsruhe (Morét).
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Schweiz
Kooperationspartner Professor Dr. Christoph Frank
 
 

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