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Hungerstreik. Die Geschichte einer Protestform in den USA, 1880 bis zum Zweiten Weltkrieg

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 329546704
 
Seit Ende des 19. Jahrhunderts werden Hungerstreiks als Mittel radikalen und öffentlichkeitswirksamen Protest¬es genutzt. Das Projekt konzentriert sich in transnationaler Perspektive auf die Aneignung, Anwendung und Rezeption von Hungerstreiks in den Vereinigten Staaten. Die Untersuchung umfasst einen Zeitraum vom späten 19. Jahrhundert bis zum Zweiten Weltkrieg. Somit werden die erste mediale Rezeption von Hungerstreiks durch US-amerikanische Akteure im späten 19. Jahrhundert, die Etablierung dieser Protestform durch politische Gefangene seit 1914 und die Hungerstreiks von Soldaten und Kriegsdienstverweigerern vom Ersten bin in den Zweiten Weltkrieg in den Blick genommen. Die Leitfrage lautet: in welchen Kontexten konnten Nahrungsverweigerungen als Protestform in Szene gesetzt und wahrgenom¬men werden und wie etablierten sie sich als neues Instrument politischen Protestes? Daran schließen sich vier Fragenkomplexe an: Erstens, in welches soziale Umfeld waren die Akteure von Hungerstreiks eingebunden und an wen appellierten sie? Zweitens, können Hungerstreiks als spezifische Protestform in Ausnahmezuständen verstanden werden? Drittens, was bedeutete die Praktik der Nahrungsverweigerung, die in der Selbstopferung des eigenen Lebens enden konnte, für die Akteure selbst? Und viertens, in welche politischen Diskurse wurden Hungerstreiks eingeschrieben und wie wurden sie medial sowie wissenschaftlich wahrgenommen und interpretiert? Das Projekt zielt darüber hinaus darauf ab, die Sozial- und Kulturgeschichte der Vereinten Staaten um einen gezielt transnationalen Blick zu öffnen, um so die Bedeutung der Rezeption politischer (Fasten-)Praktiken aus Russland, Großbritannien und Indien zu rekonstruieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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