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Die Rolle von IL-3 im Myokardinfarkt

Fachliche Zuordnung Kardiologie, Angiologie
Immunologie
Förderung Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 331536185
 
Der Herzinfarkt stellt weltweit eine der Haupttodesursachen dar und entsteht durch eine thrombotische oder embolische Okklusion einer Koronararterie. Hierdurch kommt es zu einer myokardialen Durchblutungsstörung mit folglicher Gewebsnekrose, strukturellen Umbauprozessen und letztlich zur Entstehung einer Herzinsuffizienz. Arbeiten der letzten Jahre konnten zeigen, dass das Immunsystem hierbei eine entscheidende Rolle spielt. So wird der Herzmuskel unmittelbar nach Myokardinfarkt biphasisch von Monozyten aus dem Knochenmark und der Milz infiltriert. Durch eine ausgeglichene Feinbalance von frühen entzündlichen (Ly-6Chigh) und späteren reparativen Monozyten (Ly-6Clow) wird die Narbenbildung koordiniert. Die Arbeitsgruppe um Swirski et al. konnte kürzlich interessanterweise zeigen, dass Interleukin 3 (IL-3) nach Induktion eines Myokardinfarktes zu einer Aktivierung der Myelopoiese im Knochenmark und einer vermehrten Akkumulation von Monozyten in infarziertes Myokardgewebe führt. Diese Beobachtung ist überraschend, da die Rolle von IL-3 in diesem Zusammenhang bisher noch nicht beschrieben wurde. IL-3 ist bekannt als Aktivator von Basophilen und Mastzellen im Rahmen von allergischen Reaktionen. In dem vorliegenden Projekt soll untersucht werden, inwieweit IL-3 die inflammatorischen Prozesse und Reparaturmechanismen sowie funktionell die Herzfunktion nach Myokardinfarkt beeinflusst. Ferner soll geklärt werden, welcher Zelltyp hierbei für die IL-3 Sekretion verantwortlich ist. Hierzu werden Myokardinfarkte mittels Ligatur der Vorderwandarterie in Il3-/- Mäusen sowie in Wildtypmäusen nach Gabe eines IL-3-Antikörpers induziert. Um das gleiche Modell unter einer bereits bestehenden Atherosklerosebelastung mit protrahierter kardialer Monozyteninfiltration zu untersuchen, werden zusätzlich Il3-/-ApoE-/- Mäuse eingesetzt. Durch den Einsatz von zell- und molekularbiologischen Techniken sowie nicht-invasiven bildgebenden Verfahren in vivo soll die Frage beantwortet werden, ob IL-3 als ein neues therpeutisches Target im Rahmen des Myokardinfarktes identifiziert werden könnte.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug USA
 
 

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