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Modernes Mittelmeer: Dynamiken einer Weltregion 1800-2000

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2017 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 360003172
 
Konflikte, Kriege und Krisen haben den Mittelmeerraum ins Zentrum der Aufmerksamkeit von Politik und Wissenschaft, Kunst und Medien gerückt. Obwohl diese aktuellen Probleme größtenteils im 19. und 20. Jahrhundert wurzeln, spielt das Mittelmeerparadigma in der Neuesten Geschichte nahezu keine Rolle. Die Forschung ist vielmehr in lokale, nationale und regionale Studien fragmentiert, die nur einzelne Orte oder Teile der Region abdecken und sich wenig austauschen.Das Netzwerk soll diese getrennten Forschungszweige personell, thematisch und institutionell verknüpfen, um eine integrierte Sichtweise auf den modernen Mittelmeerraum zu ermöglichen. Im Fokus stehen die Dynamiken und Transformationen der Region zwischen 1800 und 2000. Anstatt den Mittelmeerraum als naturgegeben vorauszusetzen, wird untersucht, wie sich dieser Raum in der Moderne neu konstituierte. Wider mediterranistische Mythen mediterraner Einheit, Kontinuität und Einzigartigkeit wird die Region als eine Kontaktzone Afrikas, Asiens und Europas gefasst, die mit anderen Weltregionen verflochten war und mit diesen vergleichbar ist.Im Rahmen von Arbeitstreffen am Deutschen Historisches Institut Rom, am Deutsch-Italienischen Studienzentrum Venedig, an den Orient Instituten in Beirut und Istanbul sowie am Zentrum für Mittelmeerstudien in Bochum und am Zentrum Moderner Orient in Berlin werden sechs Themenfelder untersucht, die derzeit im Zentrum der wissenschaftlichen Diskussionen um das Mittelmeer stehen: Modernität und Tradition, Hafenstädte und Inseln, Mobilität und Grenzen, Ideologie und Religion, Wissen und Repräsentation, Transnationale Geschichte und Globalgeschichte.Die Diskussionen des Netzwerks sollen in eine Reihe von Publikationen münden, darunter eine Anthologie von Texten, die beispielhaft für die neue Geschichtsschreibung des modernen Mittelmeerraumes stehen. Auf diese Weise soll mediterrane Geschichte nicht nur als innovatives Forschungsfeld der Neuesten Geschichte sichtbar gemacht, sondern auch als eigenständiger Ansatz profiliert werden, der europäische und nichteuropäische Perspektiven auf originelle Weise verbindet und so zu einem vertieften Verständnis der gegenwärtigen Probleme der Region beitragen kann.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
 
 

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