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Besteht eine Korrelation zwischen morphologischer und mitochondrialer Diversitat bei koreanischen Süßwasserschnecken (Caenogastropoda, Cerithioidea, Pleuroceridae)?

Antragsteller Dr. Frank Köhler
Fachliche Zuordnung Systematik und Morphologie der Tiere
Förderung Förderung von 2007 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 37415372
 
Die Schale ist der wichtigste zur Artbestimmung genutzte Merkmalskomplex bei Schnecken und zugleich ein aufschlussreicher Spiegel der Wechselwirkungen des Tieres mit seiner Umwelt. Innerhalb der Cerithioidea weisen die süßwasserbewohnenden Pleuroceridae Nordamerikas und Ostasiens eine besonders vielgestaltige Schale auf, was die Frage nach der Verursachung aufwirft. Die Untersuchung einer ausgewählten Modellgruppe, der koreanischen Pleuroceridae, soll zur Beantwortung dieser Frage beitragen. Die ausgewählte Gruppe umfasst etwa 25-30 nominale Arten mit einem auffällig hohem Grad an phänotypischer Differenzierung. Ziel ist es, zu überprüfen, ob die beobachtete Disparität in der Schale (und analog dazu in der Radula?) einhergeht mit der genetischen Diversität, gemessen an Markern des mitochondrialen Genoms (16S und COI). Der Nullhypothese, dass die morphologische Diversität schlicht Produkt einer mehr oder weniger langen evolutionären Isolation der einzelnen Arten ist (in diesem Fall weitgehende Kongruenz zwischen morphologischer und genetischer Verschiedenheit) steht die alternative Annahme gegenüber, dass die Evolution unterschiedlicher Phänotypen auf starker Selektion beruht (keine Kongruenz). In letzterem Fall, soll durch die Einbeziehung weiterer Daten zur Biologie und Ökologie der Arten geprüft werden, ob sich Parallelen zur Evolution verschiedener Schalentypen und Radulamorphen im Rahmen adaptiver Radiationen anderer Süßwasser- Cerithioidea nachweisen lassen. Auf diese Weise soll ein Beitrag zum besseren Verständnis der Evolution limnischer Gastropoden im allgemeinen geleistet werden, als auch in Hinblick auf die Verwendbarkeit von Schalenmerkmalen in taxonomisch-systemätischen Arbeiten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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