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DREAM on – eine Fortsetzung der DResdner Studie zu Elternschaft, Arbeit und Mentaler Gesundheit (“DREAM”)

Fachliche Zuordnung Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 386062777
 
Frühere Studien weisen darauf hin, dass mütterliche Arbeitsteilhabe mit einer besseren körperlichen und psychischen Gesundheit verbunden ist. Dies sind jedoch primär Querschnittsstudien und wurden vorwiegend in den Vereinigten Staaten durchgeführt. Auch haben diese Studien in erster Linie die Gesundheit der Mütter untersucht und nicht das gesamte Familiensystem berücksichtigt. Weiterhin haben sie die potenzielle Bedeutung prekärer Arbeitsbedingungen und psychosozialen Stresses am Arbeitsplatz vernachlässigt. Aus diesem Grund bleibt die mögliche ursächliche Rolle der Beschäftigung auf die Gesundheit unklar. Ferner bleibt unklar, ob die bisherigen internationalen Forschungsergebnisse auch für berufstätige Frauen und Familien in Deutschland gelten, wo die mütterliche Arbeitsteilhabe vergleichsweise gering ist. Das Ziel der vorliegenden Studie ist es, den prospektiven Einfluss elterlicher Rollenverteilungen, Arbeitsbeteiligung und Arbeitsbedingungen auf gesundheitsbezogene Ergebnisse der gesamten Familie zu untersuchen. Im Laufe von 12 Monaten werden mehr als 3000 schwangere Frauen und ihre Partner aus Geburtskliniken/-häusern und gynäkologischen Praxen rekrutiert werden. Um die unterschiedliche mütterliche Arbeitsbeteiligung in Ost- und Westdeutschland zu berücksichtigen, werden wir die Familien an zwei verschiedenen Studienzentren rekrutieren, d.h. an einem ostdeutschen (Dresden, n=2,000) und einem westdeutschen Standort (Stadt Bremen, n=1,000). Insgesamt wird diese prospektive duozentrische Kohortenstudie vier Messzeitpunkte beinhalten. Die Messzeitpunkte wurden demnach gewählt, dass sie mit wichtigen Meilensteinen junger deutscher Familien zusammen fallen und dass die Möglichkeit gegeben ist, die potenzielle Entwicklung eines Gender Gaps über die Zeit hinweg zu untersuchen. Relevante Variablen werden mit Hilfe von Fragebögen erhoben, die ein breites Spektrum von arbeits- und gesundheitsbezogenen einschließen. Zusätzlich zu der quantitativen Datenerhebung wird eine qualitative Substudie durchgeführt. Eingehende Interviews werden sowohl mit traditionelleren als auch progressiveren Paaren durchgeführt. In den Interviews sollen Haltungen hinsichtlich Gleichberechtigung und Aufgabenteilung in der Beziehung, aber auch die tatsächliche Situation detailliert eruiert werden. Die vorliegende Studie, die eine umfangreiche Datenerhebung umfasst, bietet die einzigartige Gelegenheit, prospektive Assoziationen von Rollenverteilungen, Arbeitsbeteiligung und Gesundheit in der ganzen Familie zu studieren. Kausale Zusammenhänge werden in einem Längsschnittdesign und einem systemischen Ansatz untersucht werden. Darüber hinaus werden die Ergebnisse der vorliegenden Studie Hinweise geben, ob und wie andere wichtige Faktoren - beispielsweise prekäre Arbeitsbedingungen oder psychosoziale Arbeitsbelastungen - potenzielle Assoziationen moderieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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