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Matching von Jugendlichen und Ausbildungsplätzen in herausfordernden Zeiten - Betriebliche Rekrutierungs- und Auswahlpraktiken auf dem deutschen Ausbildungsmarkt

Antragstellerin Dr. Paula Protsch
Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 387482558
 
Für viele Betriebe auf dem deutschen Ausbildungsmarkt ist die Rekrutierung von Auszubildenden zu einer Herausforderung geworden. Gründe dafür sind demografische Veränderungen, die von einem Wandel der beruflichen Interessen der Jugendlichen begleitet werden. Gleichzeitig beobachten wir Fachkräfteengpässe im mittleren Qualifikationssegment und damit einen kontinuierlich hohen Bedarf an Arbeitskräften mit Berufsbildungsabschluss. Vor diesem Hintergrund fragt das Projekt, ob und in welcher Hinsicht Arbeitgeber ihre Rekrutierungs- und Auswahlpraktiken den Herausforderungen ihrer betriebsspezifischen Situation anpassen und wie im Verhältnis dazu die Ausbildungssuchstrategien der Jugendlichen aussehen. Das Projekt möchte damit zum einen dazu beitragen, Forschungslücken zum Zusammenhang von Angebots- und Nachfragebedingungen und Matchingprozessen in Jugendarbeitsmärkten zu schließen. Zum anderen möchten wir Erkenntnisse über mögliche soziale Ungleichheiten innerhalb der Gruppe der Jugendlichen gewinnen sowie über Unterschiede innerhalb der Gruppe der Betriebe im Umgang mit den Herausforderungen. Für die Untersuchung unserer Forschungsfragen nutzen wir die querschnittliche Variation der Angebots- und Nachfragebedingungen innerhalb Deutschlands, die sich über regionale, berufliche und betriebliche Faktoren definieren. Um Rekrutierungsschwierigkeiten zu umgehen, können Betriebe ihre Einstellungskriterien senken und ihre Präferenzen für bestimmte soziale Gruppen überdenken. Darüber hinaus können sie informelle (auf sozialen Kontakten basierende) Rekrutierungs- und Auswahlstrategien verfolgen. Dem Forschungsstand zufolge haben informelle Rekrutierungsverfahren das Potenzial, die Qualität des Bewerberpools zu verbessern und das Finden von guten und stabilen Arbeitsverhältnissen zu erleichtern. Für die quantitativen empirischen Analysen werden wir in einem ersten Schritt ein spezielles Modul des repräsentativen BIBB-Betriebspanels zu Qualifizierung und Kompetenzentwicklung (BIBB-Qualifizierungspanel) verwenden. Neben Informationen zur Rekrutierungs- und Auswahlpraxis im Betrieb enthält das Modul zwei faktorielle Survey Experimente mit denen Einstellungspräferenzen gemessen werden können. Um zu untersuchen, ob die betrieblichen Bemühungen ihre Entsprechung in den Suchstrategien der Jugendlichen finden, werden wir in einem zweiten Schritt Daten des Nationalen Bildungspanels (NEPS), Startkohorte 4 analysieren.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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