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Quantifizierung der Konzentration an Bodeneigentum und von Zielkonflikten in der Landwirtschaft

Antragstellerinnen / Antragsteller Professorin Dr. Tobia Lakes; Professor Dr. Daniel Müller
Fachliche Zuordnung Agrarökonomie, Agrarpolitik, Agrarsoziologie
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 317374551
 
Der zunehmende Wettbewerb um landwirtschaftliche Flächen geht einher mit einem Anstieg der Bodenpreise, der durchschnittlichen Betriebsgrößen, der Konzentration von Landbesitz und der Intensivierung der Landnutzung. Während die landwirtschaftliche Produktion pro Flächeneinheit gesteigert wurde, hatte die Intensivierung der Landnutzung auch negative Umwelteffekte und soziale Folgen. In diesem Projekt untersuchen wir zwei zentrale Folgen des wachsenden Wettbewerbs: 1) Die Konzentration von Landbesitz sowie deren Zusammenhang mit Landnutzung und Bodenpreisen. Dafür verwenden wir Katasterdaten, um Eigentumsmuster und ihre Veränderung über die Zeit zu quantifizieren und abzubilden. Wir berechnen den Anteil von Eigentum und Pachtland und analysieren, inwiefern die Eigentumsverhältnisse Zusammenhänge mit der Landnutzung und den Landpreisen aufweisen. 2) Die Auswirkungen auf die unterschiedlichen ökonomischen, ökologischen und sozialen Zielkonflikte der landwirtschaftlichen Nutzung. Dazu werden wir die Trade-offs zwischen Ernteerträgen, Biodiversität und Beschäftigungszahlen mithilfe räumlicher Optimierungstools quantifizieren. Die räumliche Optimierung ermöglicht es, pareto-effiziente Lösungen entlang einer pareto-optimalen Kurve abzubilden. Wir werden untersuchen, wie sich die Pareto-Lösungen verschiedene Eigentümermerkmale und Betriebsgrößen sowie zwischen konventionellen und ökologischen Betrieben unterscheiden. Das Projekt konzentriert sich auf die Untersuchungsregion Brandenburg und verwendet dazu hoch aufgelöste Datensätze. Brandenburg ist sehr geeignet, um die Auswirkungen des zunehmenden Flächenwettbewerbs zu untersuchen, aufgrund der wachsenden Nachfrage der Berliner Verbraucher nach regionalen und ökologischen Erzeugnissen, weil ein erheblicher Flächenanteil zur Bioenergieproduktion genutzt wird und ein großer Teil der Fläche hohen ökologischen Wert hat. Die Projektergebnisse werden methodische Fortschritte bei der räumlichen Analyse feinskaliger, mehrdimensionaler Datensätze für große Gebiete liefern, das Wissen über die Auswirkungen des Landmarkts in einer Region mit hohem Wettbewerb um Landressourcen erweitern und zudem wichtige, politikrelevante Erkenntnisse liefern. Wir werden flächendeckende Karten der Eigentumsverhältnisse in der Landwirtschaft bereitstellen, sowie Zielkonflikte und mögliche räumliche Optimierungen für eine landwirtschaftliche Nutzung aufzeigen. Unser Projekt ist interdisziplinär konzipiert an der Schnittstelle zwischen Agrarökonomie, Nachhaltigkeitswissenschaft, Landsystemwissenschaft und Geoinformationswissenschaft. Dies wird große Synergieeffekte im Rahmen der Forschergruppe generieren, da wir gemeinsam empirische Erkenntnisse zu Auswirkungen des Landmarkts auf die Eigentumskonzentration und die Zielkonflikte der landwirtschaftlichen Nutzung erarbeiten. Gleichzeitig unterstützen wir die anderen Teilprojekte mit Geodaten und geostatistischem Fachwissen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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