Demotisch-Paläographisches Datenbank-Projekt - DPDP

• Antragsteller: Professor Dr. Joachim Friedrich Quack
• Fachliche Zuordnung: Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
• Förderung: Förderung seit 2018
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 393538161

Das Demotic Palaeographical Database Project – DPDP wird die erste umfassende demotische Paläographie erstellen und diese in Form einer relationalen und online zugänglichen open-access-Datenbank veröffentlichen. Ein besonderes Augenmerk wird hierbei auf alle visuellen Aspekte der Textträger und Texte gelegt, welche bis hinunter auf Zeichenebene analysiert werden. Dabei wird es möglich sein, jeden Zeichenbeleg eines Textes mit seinen Belegen in anderen Texten zu vergleichen und sein Vorkommen in verschiedenen Wörtern zu untersuchen.Hierfür wird eine Web-Anwendung mit verschiedenen Modulen erstellt werden, die digitale Abbilder der Textträger verwendet. Dadurch können komplette Texte mit unterschiedlichen Ebenen von Annotationen versehen und nach ihren Bestandteilen (Objektdaten, Textsorten, Phraseologien, grammatikalische Konstruktionen, Wortorthographien und individuelle Zeichenformen) durchsucht werden. Die Verwendung der Computertechnologie ermöglicht dabei eine automatisierte wissenschaftliche Analyse all dieser Elemente in einer vorher nicht dagewesenen Weise. Das Projekt wird somit Standards für moderne, digitale Paläographien setzen, die weit über das Feld der Demotistik hinaus von Belang sind. Des Weiteren werden die Daten in einer Weise aufgenommen werden, die den unkomplizierten Austausch mit anderen digitalen Projekten begünstigt und eine Langzeit-Nutzbarkeit sicherstellt.Aus der Text- und Objektaufnahme werden einige wichtige Nebenprodukte hervorgehen. Eine lang benötigte Erstdefinition des kompletten demotischen Zeicheninventars wird hier ebenso erstellt werden wie ein Glossar der Wortschreibungen und ein Text- und Objektkorpus, welche einen großen Nutzen über die rein paläographischen Untersuchungen hinaus haben werden.Das Projekt wird ein vielseitiges, jederzeit erweiterbares, digitales Hilfsmittel für die Entzifferung und wissenschaftliche Analyse demotischer Texte und Textträger zur Verfügung stellen, welches es sowohl Demotist*innen und Ägyptolog*innen als auch Altertumswissenschaftler*innen anderer Disziplinen mit einem Interesse am demotischen Quellen ermöglicht, Texte effektiv zu datieren und zu verorten, Textfragmente einander zuzuordnen, Schreiberhände zu identifizieren und die Entwicklung der demotischen Schrift und Sprache zu analysieren. Durch die digitale Edition von Texten wird zudem die Bewahrung von Kulturgut gesichert.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen