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Digitalisierung und Erschließung der französischen und japanischen Graphik im Kupferstichkabinett der Kunsthalle Bremen

Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 396786752
 
Ziel des Projektes ist es mit rund 17.000 französischen und 1.000 japanischen Graphiken zwei Sammlungsbestände des Kupferstichkabinetts der Kunsthalle Bremen zu digitalisieren und für die Recherche bereitzustellen, die in ihrer herausragenden Qualität und außergewöhnlichen Quantität ohnegleichen im deutschsprachigen Raum sind.Das Bremer Kupferstichkabinett zählt zu den reichsten und bedeutendsten graphischen Sammlungen in Deutschland und genießt auf nationaler und internationaler Ebene größtes Renommee. Es bildet das Herzstück der Bremer Sammlung, ist aber zugleich auch deren unbekanntester Teil, da die Werke auf Papier aufgrund ihrer hohen Lichtempfindlichkeit nur für Zeiträume von drei bis vier Monaten ausgestellt werden können. Die Sammlung des Kupferstichkabinetts wurde seit Bestehen des Kunstvereins in Bremen zusammengetragen, der zu den ältesten Kunstvereinen in Deutschland zählt. Die herausragende Qualität der Sammlungen französischer und japanischer Kunst verdankt sich der Tatsache, dass diese maßgeblich von den nur drei, zwischen 1899 und 1984 amtierenden Direktoren Gustav Pauli, Emil Waldmann und Günter Busch aufgebaut wurden, die sie mit besonderer Fachkenntnis und im fruchtbaren Kontakt mit Sammlern, vor allem aber in bewusster Kontinuität weitsichtig ausbauten. Die Graphiken sollen digitalisiert und erstmals systematisch in der Museumsdatenbank tiefenerschlossen und die Bildinhalte mit dem internationalen, multilingualen Normvokabular Iconclass indexiert werden. Die Datenbank wird als eine der wenigen in Deutschland auch Auskünfte über vorausgegangene Eigentumsverhältnisse der Werke öffentlich zugänglich machen. Ziel ist es zunächst für jede der rund 1900 Zeichnungen eine möglichst vollständige Objektbiografie von der Entstehung durch den Künstler bis zur Erwerbung der Kunsthalle Bremen zu erhalten. Rechercheergebnisse zu Vorbesitzerbiographien sollen an die Gemeinsame Normdatei (GND) weitergeleitet werden. Die Verwendung von Normdaten dient ebenso wie die Information zum Zugang in die Sammlung insbesondere der wissenschaftlichen Recherche und Nachnutzungsfähigkeit der Forschungsergebnisse.Das Digitalisierungsprojekt wird die entscheidende Datengrundlage für die empirische Untersuchung der Sammlungsbestände bieten. Die Digitalisierung des zentralen Bestandes an französischer Kunst verspricht wesentliches Material offen zu legen, das insbesondere für die Erforschung der Sammlungsgeschichte unter Waldmann und Busch in der schwierigen Kriegs- und Nachkriegszeit relevant sein dürfte.Neben der Publikation der Ergebnisse des Projektes im Onlinekatalog der Kunsthalle, im Graphikportal und in der Deutschen Digitalen Bibliothek sollen der französische und japanische Bestand zudem in einer Onlineausstellung vorgestellt und in einer Ausstellung des Kupferstichkabinetts unter dem Aspekt ihrer besonderen kunsthistorischen Korrelationen präsentiert werden.
DFG-Verfahren Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
 
 

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