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Neurokognitive Mechanismen des crossmodalen räumlichen Kontextlernens in taktilen und visuellen Suchaufgaben

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 405949458
 
In natürlichen Umgebungen erscheinen einzelne Zielreizobjekte üblicherweise nicht voneinander isoliert, sondern eingebettet in Konfigurationen, die aus mehreren Kontextelementen bzw. Distraktoren bestehen. Wenn in solchen Anordnungen die Position eines Zielreizes relativ zu den Distraktoren über die Zeit konstant gehalten wird, dann werden entsprechende räumliche Kontingenzen gelernt und lenken nachfolgend die visuelle Suche und Aufmerksamkeit (sog. “Contextual Cueing” Effekt; Chun & Jiang, 1998; Geyer et al., 2010). Kontexteffekte sind aber keineswegs auf die visuelle Suche bzw. Modalität beschränkt: so konnten wir jüngst mittels einer neu konzipierten taktilen Suchaufgabe zeigen, dass entsprechende räumliche Verknüpfungen zwischen Zielreiz und Distraktoren auch in der taktilen Suchaufgabe ausgebildet und in der Folge die Suche lenken können (Assumpcão et al., 2015, 2017). Allerdings kapriziert sich die aktuelle Forschung zu Kontextlernen nahezu ausschließlich auf modalitätsspezifische Effekte. Im vorliegenden Antrag soll deshalb Kontextlernen in unimodalen Suchaufgaben (in denen nur visuelle oder taktile Suchreize gezeigt werden), und multimodalen Suchaufgaben (in denen sowohl visuelle als auch taktile Suchreize erscheinen) mit Techniken der neurokognitiven Psychologie einschließlich mathematischer Modellierung untersucht werden. Dadurch können neue Einblicke in die dem multisensorischen Lernen zugrundeliegenden neurokognitiven Mechanismen ermöglicht werden, die gemeinhin als crossmodale Plastizität bezeichnet werden. Die drei zentralen Fragenbereiche des geplanten Forschungsvorhabens adressieren (1) die Faktoren, die an der Ausbildung eines multisensorischen Kontextgedächtnisses vermitteln (eine Beispielfrage wäre die, ob die Ausbildung eines crossmodalen Kontextgedächtnisses von der Erfahrung mit multisensorischen Suchdisplays abhängig ist); (2) wie die dem unter uni- und multimodalen Suchaufgaben ausgebildeten Kontextgedächtnis assoziierten EKP-Parameter gekennzeichnet werden können (und ob es Unterschiede in diesen Parametern zwischen uni- und multimodalen Suchaufgaben gibt); und (3) wie sich Kontexteffekte in uni- und multimodalen Suchaufgaben mittels stochastischen Bayes-Modellen beschreiben lassen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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