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Der Einfluss von Vergleichsprozessen auf Bewegungs- und Effektor-Kompatibilitäts-Effekte

Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung von 2018 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 246329797
 
Vergleichsprozesse sind ein fundamentales Element menschlicher Kognition und deren Wichtigkeit für Wahrnehmung und soziale Urteile ist hinlänglich bekannt. Allerdings hat vergangene Forschung die Rolle von Vergleichsprozessen in sozialen Interaktionen bisher größtenteils vernachlässigt. Das Ziel dieses Projekts ist es daher diese Lücke zu schließen indem wir untersuchen wie Individuen ihr eigenes Verhalten an jenes anderer Individuen angleichen. Konkret werden wir die Hypothese testen, dass ein Fokus auf Ähnlichkeiten, verglichen mit einem Fokus auf Unähnlichkeiten, Bewegungs- und Effektor-Kompatibilitäts-Effekte erhöht.Vergangene Forschung hat gezeigt, dass die Beobachtung eines Verhaltens die Ausführung dieses Verhaltens vereinfacht. Anhand von Reiz-Reaktions Aufgaben untersuchen kognitive PsychologInnen zwei wichtige Komponenten solchen Verhaltens: Die Kompatibilität von Bewegung und Effektor. Vergangene Forschung konnte zeigen, dass solche Kompatibilitätseffekte reduziert sind, wenn Individuen Fremdgruppen und nichtmenschliche Akteure beobachten, wenn sie in Konkurrenz zu der anderen Person stehen, oder wenn sie eine Handlung aus der Fremdperspektive beobachten. Da verschiedene dieser Variablen auch Auswirkungen sozialer Vergleiche beeinflussen, stellen wir die Hypothese auf, dass der bloße Fokus auf Ähnlichkeiten, verglichen mit einem Fokus auf Unähnlichkeiten, Bewegungs- und Effektor-Kompatibilitäts-Effekte erhöht.Das vorgeschlagene Projekt basiert auf vier bereits durchgeführten Pilotstudien, die zeigen, dass ein Fokus auf Ähnlichkeiten, verglichen mit einem Fokus auf Unähnlichkeiten, tatsächlich Bewegungs- und Effektor-Kompatibilitäts-Effekte erhöht. Interessanterweise zeigt die vierte Pilotstudie, dass die bloße Hervorhebung des Effektors einer anderen Person durch die Erhöhung der Helligkeit bereits ausreicht um diese Effekte hervorzurufen. In diesem Forschungsantrag beabsichtigen wir diese ersten Arbeiten zu erweitern in dem wir sowohl die zugrundeliegenden Prozesse, als auch alternative Erklärungen rigoros testen. Das Projekt ist dabei in 3 Arbeitspakete (APs) unterteilt. In AP1 untersuchen wir inwiefern die bloße Aufmerksamkeit auf den Effektor durch die Erhöhung der Helligkeit tatsächlich ausreichend ist um die Effekte auszulösen. Während AP1 die Prozesse von Bewegungs- und Effektor-Kompatibilitäts-Effekten untersucht, testet AP2 die zugrundliegenden Mechanismen von Vergleichsprozessen. AP3 testet dann die Generalisierbarkeit unserer Befunde im Bereich der Emotionen. Die Untersuchung der Auswirkungen von sozialen Vergleichsprozessen auf Bewegungs- und Effektor-Kompatibilitäts-Effekte wird erlauben kausale Prozesse aufzudecken, die die offene Frage beantwortet, wie Vergleichsprozesse mit sozialen Interaktionen verknüpft sind. Zudem wird unsere Forschung ein neues Modell vorschlagen, dass erlaubt verschiedene Moderatoren von Bewegungs- und Effektor-Kompatibilitäts-Effekten in ein gemeinsames Framework zu integrieren.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Mitverantwortlich Professor Dr. Jan Crusius
 
 

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