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Arktische Ökosysteme der Zukunft: Treiber der Diversität und zukünftige Szenarien aus Untersuchungen der Ethnoökologie, der rezenten Ökologie und aus alter DNA

Antragstellerin Professorin Dr. Laura Epp
Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme
Förderung Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 411410325
 
Die Arktis erlebt derzeit einige der weltweit dramatischsten Veränderungen des Ökosystems aufgrund der Klimaerwärmung und des erhöhten anthropogenen Drucks, mit erheblichen Auswirkungen auf Biodiversität und menschliche Gesellschaften. Indigene Gemeinschaften der Arktis und Subarktis, die direkt von der Weidewirtschaft und der Jagd auf große Pflanzenfresser abhängen, müssen sich an die Auswirkungen der Klimaerwärmung und der Vegetationsveränderungen anpassen. Relevante Szenarien zu künftigen Veränderungen können nur erstellt werden, wenn der relative Einfluss der Faktoren Klima, Herbivorie und erhöhtem anthropogenem Druck verstanden wird. Benötigt werden sowohl ein Verständnis der großflächigen Bedeutung der Faktoren, als auch ihrer lokalen Auswirkungen, da diese für dort lebende Menschen besonders relevant sind. Vor diesem Hintergrund werden wir eine umfassende inter- und transdisziplinäre Studie durchführen, in der wir Informationen aus sedimentärer alter DNA, ökologischen Langzeitaufnahmen und ethnologischen Untersuchungen von indigenem und lokalem Wissen zusammenführen.Dabei werden wir 1. DNA von Pflanzen, Säugetieren und Pilzen aus Sedimentbohrkernen analysieren, um lokale Veränderungen der Biodiversität über große räumliche (zirkumarktische) und zeitliche (vom letzten glazialen Maximum bis heute) Skalen zu beschreiben.2. Treiber der aktuellen und historischen Biodiversität, insbesondere der Vegetation, identifizieren. Dazu analysieren wir Daten aus zirkumarktischen ökologischen Langzeitbeobachtungen und überprüfen die gefundenen Zusammenhänge in den (prä-)historischen Archiven. Diese Treiber werden wir in ökologische Nischenmodelle integrieren, um Vorhersagen zu zukünftigen Veränderungen zu machen. 3. Indigenes und lokales Wissen (indigenous and local knowledge, ILK) zu Veränderungen der Biodiversität und beteiligter Faktoren in vier verschiedenen arktischen Gebieten aufzeichnen. Neben den natürlichen Faktoren werden die Bedeutung unterschiedlicher gesellschaftlicher Praktiken und menschlicher Entscheidungen bei der Gestaltung und Anpassung an Veränderungen untersuchen.4. Szenarien zu Veränderungen der Biodiversität, die sich auf die Ergebnisse von 1-3 stützen, in einem iterativen Prozess gemeinsam mit lokalen Stakeholdern erstellen. Unsere Studie wird die Perspektiven lokaler Akteure und die wissenschaftliche Datenerfassung während des gesamten Projekts zusammenführen. Somit werden wir Ökosystemverschiebungen untersuchen und Szenarien für Veränderungen von Biodiversität und Ökosystemleistungen erstellen, die von unmittelbarer Relevanz für die betroffenen Interessengruppen sind.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Finnland, Frankreich, Kanada, Norwegen, Schweden, USA
 
 

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