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Transkription und Hybridedition der Tagebücher Carl Schmitts aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges

Fachliche Zuordnung Grundlagen des Rechts und der Rechtswissenschaft
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 432983067
 
Ziel des Vorhabens ist es, die Tagebücher des international stark rezipierten und zugleich wegen seines Engagements für den Nationalsozialismus und seines Antisemitismus umstrittensten deutschen Rechtstheoretikers und politischen Denkers Carl Schmitt (1888-1985) aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs in einer umfassenden digitalen Edition für die juristische, historische und politikwissenschaftliche Forschung nutzbar zu machen. Da die Tagebücher vollständig in der von Schmitt verwendeten Gabelsberger Stenographie notiert sind, müssen die Aufzeichnungen zunächst in einem methodisch gesicherten Verfahren transkribiert werden, bevor die eigentliche editorische Arbeit geleistet werden kann. Die Texte und Kommentare werden schließlich in einer hybriden (Digital/Print) XML-basierten Edition open access veröffentlicht.Neben den bisher edierten Tagebüchern Carl Schmitts (1912-1919, 1921-1934, 1947-1958) nehmen jene aus den Jahren des Zweiten Weltkriegs eine Sonderstellung ein, die ihre Publikation zu einem vielfach ausgesprochenen Desiderat der Forschung macht: Weil Schmitt in dieser Zeit nur sehr wenig publiziert hat, sind sie eine wichtige, bisher nicht ausgewertete Quelle für die Bewertung von Schmitts Haltung zum Nationalsozialismus nach der Zeit seines offenen Engagements 1933-1936. Sie können als seltene Ego-Dokumente aus der Zeit des totalen Krieges und der Diktatur neues Licht auf die bisher auch im Hinblick auf Schmitts fortgesetzte Nähe zu den Berliner NS-Eliten nur schlecht beleuchtete biographische Phase werfen. Zum anderen fungieren diese Tagebücher sehr viel stärker als die aus anderen Lebensphasen als ein Arbeitsjournal, das zahlreiche Skizzen, Vorüberlegungen und Quellenstudien zu Schmitts wichtigstem Spätwerk birgt, dem 1950 erschienenen, aber im Wesentlichen in den Jahren 1943 bis 1945 entstandenen Buch „Der Nomos der Erde im Völkerrecht des Jus Publicum Europaeum“. Angesichts der anhaltenden internationalen Diskussion um diese Schrift im Völkerrecht und in den Internationalen Beziehungen der Gegenwart ist es umso wichtiger, die Kontexte der Entstehung des Werkes in den 1940er Jahren zu erschließen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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