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Bewertung des aktuellen Stands der Berücksichtigung der Besonderheiten von Time-to-event Analysen in Metaanalysen: Re-analyse systematischer Reviews und Implementierung von Handlungsanleitungen

Fachliche Zuordnung Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung von 2020 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 437030575
 
Die Messung und der Vergleich von Ereigniszeiten in der klinischen Forschung erfolgt anhand von Time-to-event Analysen, so zum Beispiel bei der Untersuchung des Gesamtüberlebens. Diese sind anspruchsvoll und bergen einige methodische Besonderheiten. Ihre Ergebnisse sind daher nicht immer einfach zu interpretieren und einzuschätzen. Während es für Analysen auf Studienebene und anhand von individuellen Patientendaten weitrechende Anleitungen für Autoren gibt, fehlen diese größtenteils für Time-to-event Metaanalysen basierend auf aggregierten Daten, die in systematischen Reviews und Leitlinien jedoch vermehrt zum Einsatz kommen. Vorhandene Anleitungen sind primär auf die Rückgewinnung von Daten für das Zusammenführen von Effektschätzern fokussiert und lassen das Vertrauen in die eingeschlossenen Schätzer weitestgehend unberührt. Aufgrund der besonderen Schwierigkeiten und Anforderungen von Time-to-event Analysen birgt das Fehlen von Handlungsanleitungen allerdings ein hohes Risiko für eine eingeschränkte Reviewqualität, wenn bestehende Unsicherheiten nicht adäquat berücksichtigt und berichtet werden. Dieses Projekt hat das Hauptziel, die Anwendung und Berichtung von Time-to-event Metaanalysen nachhaltig zu verbessern. Als Grundlage soll dafür anhand einer systematischen Überprüfung erforscht werden, wie die Autoren systematischer Reviews mit bestehenden Problemen auf Primärstudienebene bei der Durchführung von Metaanalysen und Ableitung von Schlussfolgerungen umgehen. Dazu werden die in Time-to-event Metaanalysen zugrunde liegenden Primärstudien auf ihre Effektschätzer und bestehende Besonderheiten hin untersucht und anschließend überprüft, ob und wie die Reviewautoren diese im Reviewaufbau berücksichtigt haben. Hierzu sollen unter anderem die durchgeführten Metaanalysen re-analysiert werden. Um die Qualität von systematischen Reviews aktiv zu verbessern und zukünftige Fehler zu vermeiden, sollen die Ergebnisse der systematischen Überprüfung die Grundlage für die Entwicklung von gezielten Handlungsanleitungen bilden. Diese sollen anhand von mehreren Konsultationsrunden mit Reviewautoren und Leitlinienentwicklern möglichst benutzerfreundlich ausgerichtet und gestaltet werden. Zuletzt sollen die Erkenntnisse dieses Projekts auch eine Grundlage für zukünftige Initiativen zur Verbesserung und Stärkung der Qualität von systematischen Reviews und Leitlinien, in denen Time-to-event Meta-Analysen angewendet werden, bilden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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