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Funktionelle Untersuchung des renalen Risikogens WDR37 auf seine Rolle bei Nierenerkrankungen

Fachliche Zuordnung Nephrologie
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 443851440
 
Die chronische Nierenerkrankung ist weltweit die zehnt häufigste Todesursache. Etwa 10-15 % der Bevölkerung leiden an einer chronischen Nierenerkrankung. Die Erkrankung führt in einem Teil der Patienten zu einem Nierenversagen, welches eine Nierentransplantation oder ein Dialyseverfahren zur Folge hat. Häufige Ursachen für die chronische Nierenerkrankung sind der Diabetes, Autoimmunerkrankungen, hoher Blutdruck oder erbliche Störungen, bei 30-40 % ist die Ursache jedoch unklar. Um mögliche Ursachen von chronischen Nierenerkrankungen erforschen zu können, sind genom-weite Assoziationsstudien unternommen worden, bei denen genetische Risikogene für verminderte Nierenfunktion identifiziert wurden. Eines dieser Gene wurde in unabhängigen Untersuchungen unserer Arbeitsgruppe als Interaktor von LKB1 gefunden. Wir haben LKB1 in der Vergangenheit als ein Schlüsselmolekül entdeckt, welches die Entzündungsreaktion der Niere und die Entwicklung von Fibrose (Vernarbung) steuert. Da der Verlust der Nierenfunktion mit Vernarbung vergesellschaftet ist, stellen wir die Hypothese auf, dass das durch das oben genannte Risikogen verschlüsselte Protein mit dem Entzündungsmodul um LKB1 interagiert und eine Rolle bei der Nierenschädigung und Entwicklung von Fibrose spielt. Wir planen die Expression des Kandidatenproteins in Biopsien unterschiedlicher Nierenerkrankungen zu untersuchen. Wir werden in einem Mäusemodell, in dem das Protein in der Niere deletiert wird, die Funktion im natürlichen Verlauf und in Nierenschädigungsmodellen untersuchen. Wir werden testen, ob das Protein eine Rolle bei der langsam fortschreitenden Zystennierenerkrankung des Erwachsenen (ADPKD) spielt, da die Funktion von LKB1 bereits bei dieser Erkrankung etabliert ist. In zellulären Systemen werden wir die molekularen Mechanismen untersuchen, wie das Kandidatenprotein zellulär agiert. Die vorgeschlagenen Untersuchungen sollen neue Aspekte der Krankheitsentstehung der chronischen Nierenerkrankung beleuchten und herausfinden, ob das Kandidatenprotein einen möglichen therapeutischen Angriffspunkt darstellt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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