Detailseite
Projekt Druckansicht

Koordinationsfonds

Fachliche Zuordnung Immunologie
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 429191104
 
Unser Immunsystem schützt uns vor Infektionen und entfernt entartete Zellen, die potentiell zu malignen Erkrankungen führen können. Eine optimale immunologische Homöostase wird erreicht, wenn Gefahren mit höchster Effizienz bekämpft und kollaterale Gewebeschäden vermieden werden. Zunehmende wissenschaftliche Erkenntnisse deuten darauf hin, dass dieses immunologische Gleichgewicht zwischen Frauen und Männern unterschiedlich ist. Es wurde gezeigt, dass Frauen eine stärkere Immunantwort gegen Krankheitserreger aufbauen, was zu einer schnelleren Beseitigung von Infektionen führen kann. Frauen entwickeln auch eine stärkere Immunität als Reaktion auf Impfungen und zeigen deutlichere Immunreaktionen gegen einige Malignome. Eine verbesserte Immunreaktion bei Frauen geht jedoch mit Kosten einher, einschließlich verstärkter Gewebeschäden, anhaltender Entzündung und signifikant höherer Inzidenzen von Autoimmunerkrankungen. Diese geschlechtsspezifischen Unterschiede sind nicht auf Erwachsene beschränkt, da bereits Jungen ein erhöhtes Risiko für Infektionskrankheiten im frühen Alter haben, während Mädchen in der Pubertät ein erhöhtes Risiko für atopische Erkrankungen entwickeln. Trotz dieser gut etablierten Unterschiede bei den klinischen Manifestationen von Infektions- und Autoimmunerkrankungen zwischen Frauen und Männern wurden die zugrunde liegenden biologischen Mechanismen bisher nicht systematisch untersucht. Das übergeordnete Ziel der FOG 5068 „Geschlechtsspezifische Unterschiede in Immunantworten“ ist, systematisch Mechanismen zu untersuchen, die den geschlechtsspezifischen Unterschieden in der Immunität zugrunde liegen. Die FOG 5068 wird die Hypothese untersuchen, dass konservierte immunologische Abläufe für geschlechtsspezifische Unterschiede verantwortlich sind, und wird die Mechanismen identifizieren, über welche (i) Geschlechtshormone und (ii) Gene des X-Chromosoms Geschlechtsunterschiede in der Immunantwort beeinflussen. Die FOG 5068 bringt Grundlagenforscher und klinische Forscher zusammen, die auf den jeweiligen spezifischen Forschungsgebieten in Autoimmunität, Infektionskrankheiten und Malignomen führend sind, und einen starken Forschungsfokus im Bereich geschlechtsspezifischer Unterschiede in der Immunität entwickelt haben. Eine der Stärken der FOG 5068 ist, dass Einflüsse von Sexualhormonen und X-Chromosom auf die Immunität in verschiedenen Modellen untersucht werden. Das vorgeschlagene Arbeitsprogramm kombiniert die Verwendung menschlicher Proben zur Untersuchung immunologischer Unterschiede mit Mausmodellen zur Identifizierung zugrundeliegender Mechanismen und zur Prüfung von Interventionen. Das bessere Verständnis der Mechanismen, die den Geschlechtsunterschieden in der Immunität zugrunde liegen, wird den Weg für neuartige Behandlungsstrategien von infektiösen und immunvermittelten Erkrankungen ebnen, die das Geschlecht des betroffenen Individuums berücksichtigen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Mitverantwortlich(e) Professorin Dr. Hannelore Lotter
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung