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Erschließung der handschriftlichen Einträge in frühneuzeitlichen Schreibkalendern mittels eines Repertoriums (circa 1540 bis 1800)

Fachliche Zuordnung Frühneuzeitliche Geschichte
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 456581230
 
Im Fokus des Projekts steht der Schreibkalender der Frühen Neuzeit: ein mittels einer Drucktechnik hergestelltes Medium der öffentlichen Kommunikation, dessen Bezeichnung sich teilweise am Gebrauchscharakter (als zu beschreibendes Papier) orientiert. Der seit 1540 hergestellte Schreibkalender war sowohl eine gedruckte Publikation als auch – im Fall seines genuinen Gebrauchs als zu beschreibendes Papier – ein Schriftmedium mit handschriftlichen Eintragungen. Als standardisiert gedrucktes und zugleich individualisiert handschriftlich beschriebenes Medium sind die Schreibkalender eine einzigartige Quelle für historische Forschungen, nicht nur weil die zweigegliederten Inhalte (Kalendarium: astronomische Angaben sowie astrologische Details; Prognostikum: Berichtsteil zu astronomischen, astrologischen, historischen, politischen und religiösen Themen) für lange Zeit für viele Menschen der einzige Zugang zu weltlichem Lesestoff waren. Es ist das Vorhandensein der handschriftlichen Notizen auf den Schreibseiten des Inhalts, der diese Medien für die historische Analyse so wertvoll macht. Nach heutigem Kenntnisstand enthalten etwa 5.900 Kalender weitgehend unentdeckte und unerforschte handschriftliche Notizen. Das beantragte Projekt baut auf vier von der DFG geförderten Vorprojekten (seit 2002) auf, nutzt bereits eine Quellenbasis von rund 14.5000 bekannten Exemplaren (von 1540 bis ca. 1800) und widmet sich der Sichtbarmachung, Dokumentation und Online-Ausweisung dieser einzigartigen und für viele interdisziplinäre Forschungsbereiche bedeutsamen Quellen. Kern des vorgeschlagenen Projekts ist es, systematisch in Staats- bzw. Landes- sowie Adelsarchiven nach überlieferten Schreibkalendern zu suchen und diejenigen Schreibkalender zu erfassen, die Notizen enthalten. Hauptziel des Projekts ist die Erstellung eines Repertoriums der handschriftlichen Einträge in den Schreibkalendern von 1540 bis 1800. Darin sollen rund 5.900 überlieferte Schreibkalender aller Formate erfasst werden, die handschriftliche Einträge aufweisen. Das beantragte Projekt versteht sich als eine wichtige Etappen-Leistung einer zukünftigen Erfassung und Ausweisung aller deutschen Jahreskalender der Frühen Neuzeit.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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