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Entzifferung der "Pandemie-Öffentlichkeit": Regierungskommunikation, (soziale) Mediendiskurse und Bürgerreaktionen auf Covid-19 in Europa und den USA

Fachliche Zuordnung Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Sicherheit und Verlässlichkeit, Betriebs-, Kommunikations- und verteilte Systeme
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 458225198
 
Das Projekt analysiert vergleichend, wie effektiv Regierungen und Gesundheitseinrichtungen in Deutschland, Italien, den Niederlanden, Spanien, Schweden, dem Vereinigten Königreich und den USA ihre Bürgerinnen und Bürger über Covid-19 informiert und zu selbstschützendem Verhalten ermutigt haben. Ausgewählt wurden diese Länder nach den folgenden Kriterien: Schweregrad der Pandemie, Regierungssystem, Grad der politischen Autonomie, Vertrauen der Bevölkerung in die Regierung, Typ des Mediensystems, jeweilige "Risikokultur". Drei Kernfragen leiten das Projekt: (1) Welche Erklärungen und Botschaften über Covid-19 und damit verbundene Schutzmaßnahmen haben Regierungen und Gesundheitseinrichtungen der Öffentlichkeit in den jeweiligen Ländern vermittelt? (2) Wie haben Medien über die Pandemie und die damit verbundenen Risikobotschaften von Regierungen berichtet? (3) Wie hat die Bevölkerung die Pandemie und die Risikobotschaften wahrgenommen? Zur Beantwortung dieser Fragen verwenden wir einen multidisziplinären Ansatz, kombinieren also qualitative, quantitative und computergestützte Verfahren der Kommunikationswissenschaft, Psychologie und Informatik und erweitern damit die Risiko- und Krisenkommunikationsforschung auch methodologisch. Insgesamt haben wir vier Teilprojekte (TP) definiert. TP 1 konzentriert sich auf die vergleichende Analyse der Kommunikation von Regierungen und Gesundheitsinstitutionen zu Covid-19. Dabei wird untersucht, welche Krisenkommunikationsstrategien aufgrund welcher Faktoren eingesetzt wurden, welche Risikobotschaften entwickelt wurden, um Bevölkerung und Medien zu informieren, und wie sich diese Botschaften im Verlauf der Pandemie verändert haben. TP 2 analysiert, wie Medien über die Pandemie sowie über die Risikobotschaften von Regierungen und Gesundheitsbehörden im Hinblick auf kausale Zuschreibungen, moralische Bewertungen und die Leistung der jeweiligen Regierungsinstitutionen berichtet haben, und wie sich die Berichterstattung über Covid-19 und die Regierungskommunikation wechselseitig beeinflussen. TP 3 analysiert, inwieweit die von Regierungen und Gesundheitsbehörden über Covid-19 verbreiteten Risikobotschaften die Sicht der Bevölkerung auf die Pandemie geprägt haben, inwieweit der Informationsbedarf der Bevölkerung damit gedeckt wurde, inwieweit die Medienberichterstattung die Wahrnehmung des Publikums beeinflusste und welche Reaktionen die Regierungskommunikation in sozialen Medien auslöste. TP 4 führt die Ergebnisse zusammen und identifiziert Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede der Risiko- und Krisenkommunikation von Regierungen, Gesundheitseinrichtungen und Medien in den genannten Ländern. Darauf aufbauend entwickeln wir (a) theoretische Ansätze weiter, die das Zusammenspiel von Regierungsbotschaften, Medienberichterstattung, öffentlicher Wahrnehmung und der Ausbreitung von Covid-19 beschreiben, (b) eine Strategie für ein Echtzeit-Monitoring der Krisenkommunikation sowie (c) Empfehlungen zur Kommunikation in Pandemien.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Spanien
Ehemalige Antragstellerinnen / Ehemalige Antragsteller Dr. Natalie Berger, Ph.D., von 4/2022 bis 9/2022; Dr. Frederik Freudenstein, von 6/2021 bis 4/2022; Dr. Severine Koch, von 9/2022 bis 3/2023
 
 

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