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Prosodisch determinierte Dislokation von Koordinatoren

Antragsteller Dr. Philipp Weisser
Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 439622645
 
Das Thema dieses Projektes ist die prosodisch determinierte Dislozierung von Klitika, ein Prozess bei dem ein Element aus prosodischen oder phonologischen Gründen in eine Position verschoben wird, in die es, syntaktisch gesehen, nicht gehört. Dieser Prozess hat unmittelbare Konsequenzen für unsere Theorien über die Interaktion von syntaktischer Struktur und Prosodie, da er uns Rückschlüsse darüber erlaubt, wie die prosodische Struktur die Ordnung syntaktischer Elemente beeinflussen kann. Die empirische Domäne dieses Projektes sind klausale und phrasale Koordinatoren, die nicht in der Position zwischen den Konjunkten stehen, die sie verbinden. Obwohl einer dieser Koordinatoren oft als Paradebeispiel für Instanzen phonologisch bedingter Dislozierung herangezogen wird (nämlich das Lateinische =que), gab es bisher keine übereinzelsprachliche Studie zu diesem Phänomen. Dabei eignet sich das Phänomen der versetzten Koordinatoren hervorragend dazu, Theorien der Klitisierung allgemein und prosodisch determinierter Dislozierung von Klitika im Speziellen zu untersuchen. Dies liegt daran, dass wir einerseits die syntaktische Basisposition der Elemente einfach bestimmen und syntaktische Bewegung als Quelle der Dislozierung ausschließen können. Die theoretische Hypothese dieses Projektes lautet wie folgt: Eine Theorie, die die Varianz von Instanzen prosodisch determinierter Dislozierung von Klitika ableiten kann, braucht zum Einen ein Modell, das syntaktische Strukturen zyklisch auf prosodische abbildet und zum Anderen einen optimierende Komponente, die lexikale Spezifikationen der Klitika gegen generelle prosodische Beschränkungen einer Sprache abwägt.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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