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Akkretions-Muster der Barriere- und Atoll-Riffe von Belize: ein Archiv von Umweltveränderungen im Holozän

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2020 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 461264545
 
Der Zustand tropischer Korallenriffe hat sich durch Erwärmung, Ozeanversauerung, Umweltverschmutzung und Krankheiten verschlechtert (Pandolfi et al. 2003, 2011; Hughes et al. 2017; Eyre et al. 2018). Dies hat sich auch im karibischen Raum manifestiert, denn die lebende Korallenbedeckung hat sich verringert (Gardner et al. 2003), viele Riffe sind nicht mehr von Korallen sondern von Algen dominiert (Hughes 1994), die Häufigkeit riffbildender Formen wie Acroporiden und massive Faviiden hat sich verringert und diese wurden ersetzt durch Generalisten (Perry et al. 2015; Kuffner and Toth 2016). Desweiteren hat sich das Riffakkretions-Potential abgenommen (Perry et al. 2018). Weil Millionen von Menschen entlang von tropischen Riffküsten leben und sozio-ökonomisch von Korallenriffen abhängen, ist dies nicht nur ein rein wissenschaftliches Problem. Das Studium von Bohrkern-Material aus Korallenriffen erlaubt detaillierte Rekonstruktionen von Umweltverhältnissen während des Holozäns basierend auf sedimentologischen, paläökologischen und geochronologischen Analysen. Basierend auf diesen Daten können ehemalige ökologische sowie Umwelt-Veränderungen rekonstruiert und festgestellt werden, ob derzeitige Veränderungen einzigartig sind. Diese Daten können weiterhin für Projektionen in die Zukunft genutzt werden. Es wird vorgeschlagen, existierende Bohrkerne aus Barriere- und Atoll-Riffen vor der Küste von Belize, dem größten Riffsystem im Atlantik, erneut zu untersuchen und zusätzliche Datierungen durchzuführen, um Muster in der Riffakkretion, bei Faunenwechslen und Wachstumsunterbrechungen zu datieren. Dies wird durch quantitative Bohrkern-Analyse und durch etwa 50 neue U/Th-Alter erreicht (ges. Kernlänge 213.4 m), die die existierenden 58 Altersbestimmungen ergänzen würden. Ein nützlicher Nebeneffekt wäre die Möglichkeit der Verfeinerung der regionalen, holozänen Meeresspiegelkurve.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Niederlande, Polen, USA
Mitverantwortlich Professor Dr. Anton Eisenhauer
 
 

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