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FOR 5404:  Kritisches Denken in Online-Lernumgebungen in der Hochschulbildung (CORE)

Fachliche Zuordnung Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Geisteswissenschaften
Medizin
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 462702138
 
Das Internet als Informations- und Lernraum gewinnt im Hochschulstudium zunehmend an Bedeutung. So nennen Studierende in aktuellen Studien das Internet als Hauptquelle bei der Suche nach Lernmaterial, z.B. zur Bearbeitung von Kursaufgaben. Im Vergleich zum formalen Präsenz- oder moderierten Online-Lernen (e-learning) mit vorselektierten Quellen, erfordert selbstgesteuertes Internet-basiertes Lernen von Studierenden zusätzlich spezielle Fähigkeiten zur Einschätzung, welche Informationen sie aus der stetig wachsenden Anzahl an Quellen als Lernmedien wählen und im Studium nutzen. Trotz zahlreicher Studien zur Mediennutzung in formalen Lehr- und Lernumgebungen ist bislang wenig über das selbstgesteuerte Lernen von Studierenden im Internet, ihre Auswahl und Verarbeitung von Online-Informationen und die zentralen Einflüsse auf die Nutzung von Online-Quellen bekannt. Um zu verstehen, wie Studierende das Internet effektiv als Lern- und Informationstool für ein erfolgreiches Studium nutzen können, werden in unserer Forschungsgruppe (FOR) drei Analysefoki untersucht: (1)die Fähigkeiten, die Studierende aus den beiden zentralen akademischen Disziplinen Ökonomie und Medizin (sowie aus den Vergleichsdomänen Soziologie und Physik) für den kritischen Umgang mit Online-Informationen benötigen: von der Informationssuche und -beschaffung über die Auswahl und Bewertung bis zur Nutzung im Rahmen des begründeten Schlussfolgerns als Grundlage für die Konstruktion belastbaren Wissens (generisches und domänenspezifisches „Critical Online Reasoning (COR)"), (2)Merkmale und Qualität der Internet-Quellen und -Inhalte, die Studierende beim fachbezogenen Lernen auswählen und nutzen (online „Informationslandschaft"), einschließlich ihrer Korrektheit und Verständlichkeit, medienbezogenen und sprachlichen Merkmalen, narrativem Framing und latenten Bedeutungsstrukturen sowie ihrem Einfluss auf die Auswahl und Nutzung von Online-Quellen und Informationen; (3) die Zusammenhänge zwischen (1), (2) und dem Lernerfolg im Studium. Aufbauend auf den umfassenden Vorarbeiten der FOR, welche u.a. validierte Modelle und neue online Assessments einschließen, werden aktuelle Herausforderungen im Internet-basierten Lernen multidisziplinär mittels qualitativer und quantitativer und längsschnittlicher Methoden adressiert und neue integrative Theorien und Modelle sowie ein einzigartiger Bildungsforschungsdatensatz generiert, die damit einen neuen zukunftsorientierten Pfad für langfristige Forschung und Entwicklung im Hochschulbereich eröffnen: Basierend auf den Ergebnissen der 1. Forschungsphase werden in der 2. Phase innovative Lehr-Lern-Interventionen für Hochschulen entwickelt, um die Fähigkeiten von Studierenden bei der Suche, kritischen Beurteilung und Nutzung von Online-Informationen effektiv zu fördern. Hochschulen werden somit dabei unterstützt, ihr Bildungsmandat im digitalen Informationszeitalter, das durch zunehmend Internet-basiertes Lernen gekennzeichnet ist, erfolgreich zu erfüllen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Internationaler Bezug Kanada, Niederlande, USA

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