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Effizienz und Unsicherheitsmessung in Mikrosimulationen

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 316511172
 
Die MikroSim-Basispopulation entspricht einer (teil-)synthetischen, realitätsnahen Grundgesamtheit von Deutschland mit über 80 Millionen Individuen in ca. 40 Millionen Haushalten im Jahr 2011. Auf Basis von individuellen Übergangswahrscheinlichkeiten kann die gesamte Population in die Zukunft projiziert werden. Die Fortschreibung einer solch großen Menge an Individualbeobachtungen ermöglicht detaillierte, also regional und inhaltlich stark fokussierte, Auswertungen, erfordert jedoch auch einen enormen Rechenaufwand. Durch eine Reduzierung der benötigten Rechenzeit kann die weitere Verbreitung der Nutzung dieses wichtigen Analyseinstruments gefördert werden.Die in der Natur der inhaltlichen Fragestellungen begründete Komplexität von dynamischen Mikrosimulationsmodellen birgt darüber hinaus auch eine Vielzahl potentieller Einflussfaktoren auf die Genauigkeit von Analyseergebnissen. Während es in der sozialwissenschaftlichen Praxis üblich ist, bei empirischen Analysen Maße für die Genauigkeit von Statistiken mit anzugeben, beispielsweise in Form von Konfidenzintervallen, wird dies im Kontext von Mikrosimulationen meist außer Acht gelassen. Die Gründe hierfür liegen in der fehlenden Verfügbarkeit von Methoden zur systematischen Erfassung und Bündelung aller relevanten Unsicherheitsquellen einerseits und in dem mit einer solchen Messung einhergehenden zeitlichen Mehraufwand andererseits. Für die Einschätzung der Validität von Ergebnissen ist eine Messung der Genauigkeit jedoch auch für Mikrosimulationen erforderlich. Im Rahmen dieses Teilprojekts stehen daher die beiden eng verknüpften Themen der Effizienz und Unsicherheitsmessung im Kontext von Mikrosimulationen im Fokus der Forschungsarbeiten. Zunächst werden dabei die Möglichkeiten zur effizienteren Gestaltung von Mikrosimulationen durch die Nutzung von Stichproben aus der Basispopulation für Fortschreibungen untersucht. Ein Hauptaugenmerk liegt hierbei auf der Eignung verschiedener komplexer Stichprobendesigns für die Projektion unterschiedlicher Zielwerte unter Berücksichtigung regionaler und inhaltlicher Gliederungsebenen. Sodann werden die diversen Unsicherheitsquellen im Simulationsprozess identifiziert. Mithilfe verschiedener statistischer Methoden werden diese im Anschluss als Gesamtunsicherheitsprozess in die Simulationsstruktur eingebunden. Final lassen sich daraus Quasi-Konfidenzintervalle für Simulationsergebnisse ermitteln und die Validität der Ergebnisse mithin einfach abschätzen.Die im Rahmen des Teilprojekts entwickelten Methoden werden in der Projektlaufzeit direkt auf Mikrosimulationen aus den weiteren Teilprojekten angewendet. Weiterhin werden sie einerseits in Form eines anwendungsorientierten Leitfadens Forscherinnen und Forschern zur Verfügung gestellt und im Rahmen des Prototyps eines Simulationsdatenzentrums als Werkzeug bereitgestellt.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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