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Eine longitudinale multimodale Untersuchung der postpartalen Neuroplastizität und der damit verbundenen Risiko- und Modulationsfakter

Fachliche Zuordnung Biologische Psychiatrie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 512021469
 
Dieser überarbeitete Erstantrag von Susanne Stickel beinhaltet eine multimodale Längsschnittstudie zur Entwicklung des mütterlichen Gehirns in der postpartalen Periode. Ziel ist es, ein interdisziplinäres und korrelatives Modell der postpartalen Neuroplastizität zu erstellen, welches Risiko- und modulierende Faktoren sowie die Auswirkungen der Neuroplastizität auf die Bindung zum Kind, die mütterliche Kognition und die Stimmung beschreibt. In einer Pilotstudie konnten wir bereits erste Ergebnisse zu den Veränderungen von Hirnstrukturen nach der Geburt beschreiben. Andere frühere Studien sowie unsere Pilotstudie lassen jedoch aufgrund bestimmter Limitationen wichtige Fragen unbeantwortet. In der beantragten Studie wollen wir aus diesem Grund untersuchen, wie sich die strukturelle und funktionelle Neuroplastizität im Wochenbett entwickelt, ob die Neuroplastizität zum mütterlichen Verhalten und zur Kognition beiträgt, welche modulierenden Faktoren zur Neuroplastizität beitragen und welches Risiko dies für die mütterliche Gesundheit darstellt. Zur Beantwortung dieser Fragen beantragen wir eine longitudinale und multimodale MRT-Studie an postpartalen Frauen mit gesunden primiparen Schwangerschaften. Die Teilnehmerinnen werden sich unmittelbar nach der Geburt (1-4 Tage postpartal) sowie nach 2, 4, 6 und 12 Wochen und 6 Monaten postpartal einer MRT-Untersuchung unterziehen. Untersucht werden spezifische zeitliche Meilensteine der Adaptationsprozesse von Gehirnstruktur (graue und weiße Substanz), -funktion und -konnektivität nach der Geburt. Zur Beantwortung der anderen Fragen werden u. a. die Bindung zwischen Mutter und Kind, Kognition, Blutparameter (Estradiol, Progesteron), kumulatives Haarcortisol, körperliche Aktivität und Stimmung untersucht. Um einen Vergleich mit dem Gehirn vor der Schwangerschaft zu erhalten, wird eine gesunde weibliche Kontrollgruppe untersucht, die noch nie schwanger war. Wir glauben, dass wir mit diesem interdisziplinären Projekt (Psychiatrie und Gynäkologie) ein Modell des mütterlichen Gehirns präsentieren können, in dem klinische, psychologische und neurobiologische Parameter korreliert werden. Die Erstantragstellerin Susanne Stickel wird mit diesem Projekt auch ihr eigenes Forschungsgebiet ausbauen und ihre wissenschaftliche Expertise weiterentwickeln können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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