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Biomarkers in Acute Cardiac Care - Visualisierung von myokardialer Nekrose in Nicht-ST-Elevations-Myokardinfarkt

Fachliche Zuordnung Kardiologie, Angiologie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 514575804
 
Akuter Brustschmerz als Leitsymptom der akuten myokardialen Ischämie ist einer der häufigsten Gründe für eine Inanspruchnahme einer medizinischen Notfallversorgung. Diagnostische Algorithmen für Patienten mit Verdacht auf einen akuten Herzinfarkt haben in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung durchlaufen. Insbesondere die Einführung hoch-sensitiviter Troponin Tests führte zu immer schnelleren Protokollen mit der Möglichkeit sehr früh nach Vorstellung eines Patienten einen Herzinfarkt auszuschließen. Diagnostische Studien mit deren Hilfe die Entwicklung dieser Protokolle möglich war bringen eine erhebliche methodische Limitation mit sich: Die Diagnose eines akuten Myokardinfarkts, insbesondere des Nicht-ST-Elevations-Akuten Koronarsyndroms (NSTE-ACS) ist per Definition Biomarker-basiert. Daher verbleibt eine typische klinische und wissenschaftliche Problematik, nämlich zu entscheiden, wann tatsächlich ein akutes koronares Ereignis (Typ 1 Myokardinfarkt) oder eine andere Erkrankungen mit erhöhten kardialen Blutbiomarkern (Acute myocardial injury oder Typ 2 Myokardinfarkt), z. B. bei einer Herzinsuffizienz oder hypertensiven Krise, vorliegt. Die zentrale Hypothese der „Biomarkers in Acute Cardiac Care - Visualization of myocardial necrosis in non-ST-elevation acute coronary syndrome (BACC-Vision) Studie“ ist daher, dass diagnostische Biomarker-Algorithmen durch Ausrichtung an einer „Gold Standard" Diagnose definiert durch die kardiale Magnetresonanztomographie (CMR) verbessert werden und somit unnötige, risikoreiche invasive Diagnostik verhindert werden können. Als ein Novum wird in dieser Studie die CMR vor der indizierten Koronarangiographie durchgeführt. Hierdurch ist eine Erfassung der Myokardstruktur in der frühen Phase des Infarkts ohne Einfluss von periprozeduralen Myokardschäden möglich. Eine zweite Hypothese ist, dass die Biomarker-basierte Differenzierung von Typ 1 und Typ 2 Myokardinfarkt durch die eindeutige Definition des Typ 1 Infarkts in der CMR verbessert werden kann. Nach wie vor ist die Unterscheidung von Typ 1 und Typ 2 Myokardinfarkt eine wissenschaftliche und klinische Herausforderung, da unterschiedliche therapeutische Maßnahmen getroffen werden müssen und eine zügige Revaskularisierung bei Typ 2 Infarkten keinen klaren Vorteil bietet. Des Weiteren wird in BACC Vision der Einfluss der Revaskularisierung auf strukturelle und funktionelle Erholung untersucht. Außerdem werden aktuelle EKG- und Echokardiographie-basierte Verfahren zur Identifikation des Zielgefäßes, definiert durch die Koronarangiographie (inkl. intravaskulärer Bildgebung) in Kombination mit der CMR analysiert. Zu guter Letzt, werden durch das neuartige Studiendesign prä- und postprozedurale CMR durchgeführt, was die Erfassung von Häufigkeit und prognostischer Bedeutung eines periprozeduralen Myokardschadens in Nicht-ST-Elevations-Myokardinfarkt Patienten erlaubt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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