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Hochfrequenzaktivität im somatosensorischen System - Physiologie und Pathophysiologie

Antragsteller Dr. René Gobbelé
Fachliche Zuordnung Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Förderung Förderung von 2000 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5224094
 
(Wortlaut des Antrags)Nach konventioneller elektrischer Stimulation von Nervenstämmen findet sich in SEP-Ableitungen mit weitem Bandpass eine Aktivität hoher Frequenz (600 Hz) und geringer Amplitude (ca. 200 nV); diese ist der kortikalen Primärantwort, z.B. der N20-Welle nach Reizung des N. medianus , überlagert. Die hohe Frequenz läßt vermuten, daß es sich nicht um postsynaptische Potentiale, sondern um repetitive Summenaktionspotentiale handelt, die nicht-invasiv abgeleitet werden können. Eigene Voruntersuchungen zeigten, (a) daß subkortikale (thalamusnahe) wie auch kortexnahe Generatoren in der somatosensorischen Repräsentation (Brodmann Area 3b) zu diesem Burst hochfrequenter Wellen beitragen und (b) daß das Refraktärverhalten des SEP-Bursts Parallelen zu Entladungsmustern einzelner Neurone aufweist. Dieser hochfrequente Signalbereich der SEP erlaubt somit die nicht-invasive Untersuchung hoch-synchron entladender Neuronenverbände. In dem vorgeschlagenen Projekt sollen insbesondere zwei Fragestellungen bearbeitet werden: (i) Es sollen die physiologischen Charakteristika der hochfrequenten SEP-Komponenten beschrieben werden unter besonderer Berücksichtigung der thalamischen Burst-Generatoren (stereotaktische Tiefenableitungen), der pharmakologischen Einflüsse, des Refraktärverhaltens durch Serien-Reizungen bei gemischten wie rein sensiblen Nerven, Lokalisation später Burst-Anteile, der Einflüsse von Vigiländerungen sowie der fokussierten oder abgelenkten Aufmerksamkeit. (ii) Pathophysiologische Studien sollen Patientenklientele umfassen, bei denen aufgrund der Erkrankung oder deren Behandlung Veränderungen der SEP-Oszillationen auf thalamischer oder kortikaler Ebene erwartet werden (Epilepsie, M. Parkinson, Chorea Huntington, schizophrene Psychose sowie Multiple Sklerose). In dem beantragten Forschungsprojekt soll somit die evozierte Hochfrequenzaktivität im somatosensorischen System physiologisch umfassend charakterisiert und ihre pathophysiologischen Implikationen untersucht werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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