Detailseite
Projekt Druckansicht

Der Stein des Sisyphos Studien zur Allgemeinen Pädagogik der DDR

Fachliche Zuordnung Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung
Förderung Förderung von 1999 bis 2000
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5226456
 
Die Arbeit untersucht die Ansätze zu einer neuen Grundlegung der Erziehungswissenschaft in der SBZ, die Suche der DDR-Pädagogik nach einer eigenen Identität in Systematisierungsversuchen der 50er Jahre, die Anfänge zur Herausbildung wissenschaftlicher Schulen im pädagogischen Grundlagenbereich während der 60er Jahre und die Bemühungen um die komplexe Entwicklung der Allgemeinen Pädagogik als Wissenschaftsdisziplin in den 70er und 80er Jahren. Dabei werden die Versuche zur Entwicklung theoretischer Konzepte sowohl durch prominente Erziehungswissenschaftler der SBZ und der DDR wie Max Gustav Lange, Werner Dorst, Hans Herbert Becker, Franz Hofmann und Gerhart Neuner als auch weniger bekannte Bestrebungen an verschiedenen Einrichtungen, u.a. an der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften dargestellt. Es wird gezeigt, wie diese Arbeiten trotz Berufung auf den Marxismus und Verpflichtung auf die politische und erzieherische Praxis in der DDR immer wieder eingeschränkt, behindert, abgebrochen oder aufgegeben wurden, die beachtenswerte Anfänge dem theoriegeschichtlichen Selbstverständnis verlorengingen. Zugleich wird sichtbar, wie stets erneut versucht wurde, dem dringenden Bedürfnis nach grundlagentheoretischer Selbstverständigung zu entsprechen, dem Anspruch auf die wissenschaftliche Bearbeitung der Erziehungswirklichkeit in ihrer Gesamtheit und gesellschaftlichen Vermittlung geltend zu machen und Allgemeine Pädagogik als Grundlagendisziplin des pädagogischen Wissenschaftsgebietes zu etablieren. Dabei wurde ein Lernprozeß konstituiert, der zwar mühsam und nicht hinreichend konsequent und effektiv, sich an gesellschafts- und persönlichkeitstheoretische Grundprobleme heranarbeitete und so etwas wie eine "Pluralität der Konzepte" (Cloer) hervorbrachte. Die Entwicklung der DDR-Pädagogik wird so mit ihrem eigenen Anspruch und mit den ihr immanenten Kriterien konfrontiert. Zugleich wird dem Betrachter von außen ein differenzierterer Einblick in die Wissenschaftslandschaft der DDR-Pädagogik ermöglicht.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung