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Von der "Legitimationsfrau" zur anerkannten Expertin? Zur Konstruktion von Steuerungseliten im wissenschaftlichen Feld

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2000 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5259174
 
Die Forschungs- und Hochschullandschaft der Bundesrepublik befindet sich in einem Prozeß der Reorganisation mit der Zielsetzung, ihre Institutionen und Organisationen zu effizienten Dienstleistungskomplexen umzugestalten, damit sie flexibel auf die sich rasch wandelnden ökonomischen Anforderungen reagieren können. Die Entwicklungsrichtungen der Reorganisation der Hochschule hängen maßgeblich davon ab, was in der Hochschule zukünftig als "Leistung" gelten solle und welche Organisationen und Personen diese (mit)definieren. Unter Hinzuziehung von Expertisen und Gutachten zentrieren sich die entsprechenden Entscheidungskompetenzen im Management der Hochschulleitungen und in der Wissenschaftspolitik. In beiden Bereichen deutet sich eine "Expertokratisierung" an, die die Messung, Bewertung und Beurteilung einer (wissenschaftlichen) Leistung zunehmend an Expertisen aus dem Verwaltungs- und Unternehmensmanagement und an betriebswirtschaftliches Wissen knüpft. Die aktuelle Ökonomisierung der Hochschule geht einher mit einem sozialen Wandel, der über die Symbolsysteme vermittelt das "Sprechen über die Hochschule" in den Begriffen der neuen Hochschulsteuerung wie Evaluation, Controlling, Organisationsentwicklung und Profilbildung etc. verändert. Ausgehend von der Beobachtung, daß der Status des immer noch männlich intendierten Gutachters und Experten zunehmend auch von Wissenschaftlerinnen eingenommen wird bzw. dies durchaus als erwünscht gilt, fokussieren die Forschungsfragestellungen mögliche Transformationen geschlechterdifferenzierender Normierungen und Normalitätvorstellungen und wie diese die Definition geschlechterdifferenter Zugehörigkeiten zu einer Steuerungselite im wissenschaftlichen Feld beeinflussen oder bedingen. Dies soll zugespitzt auf die institutionellen, kulturellen und sozialen Mechanismen der Expertinnenrekrutierung für die Hochschulentwicklungsplanung am Schnittpunkt zwischen Hochschule und staatlicher Steuerung untersucht werden.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Beteiligte Person Dr. Karin Zimmermann
 
 

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