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Die Entwicklung interorganisationaler Informationssysteme (IOIS) als sozialer Prozeß - Elektronische Datenaustausch (EDI)-Systeme in der koreanischen Automobilindustrie

Antragsteller Professor Dr. Fred Manske (†)
Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 1996 bis 2005
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5281444
 
Durch das Forschungsvorhaben, für das hiermit die Förderung einer zweiten Projektphase beantragt wird, soll ein Beitrag zur Schließung konzeptionelle und empirische Lücken der sozialwissenschaftlichen Technikgeneseforschung geleistet werden (vgl. die Zusammenfassung im Erstantrag). In Korea bzw. der koreanischen Automobilindustrie ist `Hierarchie' die dominante Form bei der betriebsübergreifenden Technikentwicklung. D.h. der sog. autoritäre Staat und insbesondere die Großunternehmen, die Chaebol, initiieren und beherrschen die Technikentwicklung, Zulieferer und Verbände müssen sich anpassen. Dieses Innovationsmuster entspricht spezifischen `institutionalisierten sozialen Organisationsprinzipien' der koreanischen Gesellschaft, nämlich dem `geschlossenen Kollektivismus' und `der autoritären Hierarchie'. Resultat dieses Musters sind proprietäre EDI-Standards der einzelnen Chaebol. In der deutschen Automobilindustrie werden EDI-Standards unter dem Dach des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) entwickelt. Nach den Ergebnissen der ersen Projektphase zeichnet sich ab, daß die in der deutschen im Vergliech zur koreanischen Autoindustrie weitgehende Standardisierung auf die Bereitschaft von Herstellern und Zulieferern zur Kooperation und zum Kompromiß zurückzuführen ist. Dies spiegelt sich in der starken Stellung des VDA wider. Die `Verbände-Tradtion' in Deutschland kann als besonderer Typus eines `überbetrieblichen Kooperationsmodells' bezeichnet werden. Auf Basis der bisherigen Untersuchungsergebnisse wird die These vertreten, daß die EDI-Entwicklung in Korea einem `Chaebol-Modell' folgt und in Deutschland einem `Verbände-Modell'. In der zweiten Projektphsse geht es darum diese These zu überprüfen bzw. zu präzisieren. Vorrangig ist dabei intensive empirische Forschungsarbeit in der deutschen Automobilindustrie, weil die bisherige Empirie sich angesichts der knappen Zeit und knappen Ressourcen, die in der ersten Projektphase zur Verfügung standen, weitgehend auf Korea konzentrierte.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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