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Entwicklung eines Studierendenhabitus im Grundschullehramtsstudium als Bestandteil der Lehrerprofessionalisierung?

Antragstellerin Dr. Mei-Ling Liu
Fachliche Zuordnung Erziehungswissenschaftliche Sozialisations- und Professionalitätsforschung
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 528853156
 
Die Bedeutung des Lehramtsstudiums für die Lehrerprofessionalisierung ist umstritten. Es gibt kaum längsschnittliche Studien, die die Entwicklung des Studierendenhabitus im Lehramtsstudium bezüglich der Lehrerprofessionalisierung betrachten. Das hier skizzierte längsschnittliche Vorhaben möchte einen substanziellen Beitrag zu dieser Debatte und Forschungslücke leisten. Es zielt zunächst auf die Rekonstruktion und eine sinngenetische Typenbildung des Studierendenhabitus und dessen Entwicklung jeweils in Bezug auf die Anforderungen des Studiums und die antizipierten Anforderungen des künftigen Lehrerberufs (als zwei Dimension des Studierendenhabitus) zwischen zwei Zeitpunkten im Grundschullehramtsstudium an zwei konzeptionell, hochschuldidaktisch kontrastreichenden Universitäten und darüber hinaus auf die längsschnittliche Beobachtung der Professionalisierungstendenz des Studierendenhabitus ab. Zweitens beabsichtigt diese Studie das Verhältnis der Entwicklung der habituellen Dispositionen innerhalb der zwei Dimensionen zueinander aufzuzeigen. Drittens möchte das Vorhaben die Wahrnehmungen und Deutungen der Studierenden bezüglich der Lehrerbildungsprogrammatik am jeweiligen Standort beobachten und bestimmen. Letztendlich strebt diese Studie eine empirisch fundierte Theoretisierung zur Entwicklung des Studierendenhabitus im Studium bezüglich der Genese des (professionalisierten) Lehrerhabitus an. Um diese Ziele zu erreichen, stehen zunächst eine längsschnittliche Analyse der autobiographisch narrativen Studierendeninterviews zur Habitusentwicklung im Zentrum, die mittels sequenzanalytischer Habitusrekonstruktion und durch einen Vergleich der Ergebnisse zum Beginn des Studiums und zum Ende des zweiten Studienjahres realisiert wird. Darüber hinaus werden eine fallübergreifende sinngenetische Typenbildung des Studierendenhabitus, dessen Entwicklung sowie eine fallübergreifende relationale Typenbildung zwischen zwei Dimensionen des Studierendenhabitus stattfinden. Um die Wahrnehmungen und Deutungen der Grundschullehramtsstudierenden bezüglich der Lehrerbildungsprogrammatik mitbetrachten zu können, wird im Hintergrund eine einem Abgleich dienende inhaltliche Analyse und Bestimmung des Lehrerbildungsprogrammes durch Dokumente und Experteninterviews am jeweiligen universitären Standort durchgeführt. Daraus kann eine empirisch fundierte heuristische Theoretisierung zur Entwicklung des Studierendenhabitus im Lehramtsstudium bezüglich der Genese und Herausbildung des (professionellen) Lehrerhabitus abgeleitet werden. Diese schließt sich an die an Bourdieus Praxistheorie anknüpfende professionstheoretische Bezugsrahmung des Vorhabens, welche aus habitustheoretischer, strukturtheoretischer und (berufs-)biographischer Professionstheorien besteht.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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