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Fritz Landauer (Augsburg 1883 - London 1968). Leben und Werk eines jüdischen Architekten
Antragstellerin
Sabine Klotz
Fachliche Zuordnung
Kunstgeschichte
Förderung
Förderung von 2001 bis 2002
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5337460
Fritz Landauer, der seinen Zeitgenossen als Spezialist auf dem Gebiet des Synagogenbaus galt, ist heute weitgehend vergessen. Sein Werdegang ist aber architektur- und sozialgeschichtlich von exemplarischer Bedeutung. Denn Landauer war einer der wenigen Architekten Süddeutschlands, die sich vom herrschenden Traditionalismus emanzipierten und zu entschiedenen Vertretern des "Neuen Bauens" wurden. Er war auch ein jüdischer Architekt, der die unterschiedlichen politischen Phasen von Kaiserzeit, Weimarer Republik, Nationalsozialismus und Emigration durchlebte. Auf der Grundlage der Dokumentation von Landauers bislang unbekannten Gesamtwerk wurde seine künstlerische Entwicklung analysiert. Sie führt die Auswirkungen nationaler und internationaler Strömungen auf die Baukultur einer Region vor Augen. Die Rekonstruktion von Landauers beruflichem und persönlichem Lebensweg gab ferner Anlaß, die die Verdrängung der jüdischen Architekten aus dem Berufsleben nach 1933 genauer zu untersuchen. Eine besonders dichte Quellenlage erlaubt es, Landauers Alltagserfahrungen bei der Emigration sowie seine psychischen wie finanziellen Belastungen bei dem beruflichen und persönlichen Neuanfang detailliert nachzuzeichnen.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen