Detailseite
Projekt Druckansicht

Globalisierung, heterogene Arbeit und Arbeitslosigkeit: die Rolle einiger länderspezifischer Institutionen in Arbeitsmärkten

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung von 2002 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5468927
 
Das zentrale Anliegen des Projektes ist es, die Auswirkungen der Globalisierung auf die Arbeitslosigkeit unter Berücksichtigung der Heterogenität der Arbeit und einiger länderspezifischer Institutionen in Arbeitsmärkten zu analysieren. Unter Globalisierung wird die Tendenz zum Entstehen von mehreren Ländern oder sogar weltumspannenden Märkten für Endprodukte, Zwischenprodukte und Kapital (ausländische Direktinvestitionen und darauf beruhend die fortschreitende internationale Fragmentierung der Produktion von Endgütern) verstanden. Länderspezifische Institutionen in Arbeitsmärkten sind unter anderem verschiedene bindende Mindestlöhne, "wage differentials" zwischen verschiedenen Unternehmen oder Industrien und die betrieblichen Ausbildungssysteme in verschiedenen Ländern (z.B. USA, Deutschland oder Japan). Das Projekt konzentriert sich auf die unfreiwillige Arbeitslosigkeit von unqualifizierten (unausgebildeten) Arbeitern und geht davon aus, dass in der Bestimmung der Wettbewerbsfähigkeit der verschiedenen Industrien in verschiedenen Ländern (und darauf beruhend dem Muster des dynamischen komparativen Vorteils) betrieblicher Ausbildung zumindest genau soviel Bedeutung wie formaler Schulausbildung beizumessen ist. Insgesamt besteht das Projekt aus vier Teilen. In Teil 1 werden die Auswirkungen von Handelsliberalisierung auf die Arbeitslosigkeit in statischen Zweiländermodellen unter Berücksichtigung von drei Faktoren, nämlich qualifizierter, unqualifizierter Arbeit und Kapital und bindenden Mindeslöhnen in zumindest einem Land analysiert. Das Modell wird auf andere Formen der Globalisierung in Teil 2 erweitert. In den Teilen 3 und 4 geht es um die Analyse der Wechselwirkung zwischen verschiedenen Systemen der betrieblichen Ausbildung, Globalisierung und Arbeitslosikeit aufgrund von sich verändernden dynamischen komparativen Vorteilen der Länder in Zwischen- und Endprodukten. Eine wichtige allgemeine Zielsetzung des Projektes ist es, die aussenwirtschaftlichen Ansätze und die arbeitsökonomischen Ansätze soweit wie möglich zu integrieren. Einerseits werden in der aussenwirtschaftlichen Literatur wichtige institutionelle Unterschiede betreffend z.B. die Institutionen der betrieblichen Ausbildung (die sich entscheidend auf den dynamischen komparativen Vorteil der Unternehmen oder Industrien auswirken könnten) vernachlässigt. Andererseits stellen arbeitsökonomische Ansätze kaum oder überhaupt nicht die Auswirkung von neuesten Entwicklungen in der Globalisierung, wie z.B. die Möglichkeit, durch Importe von hochwertigen Zwischenprodukten eigene Ausbildungskosten zu vermindern, in Rechnung, z.B. Acemoglu und Pischke (1999a und b). Eine der wichtigsten Entwicklungen auf diesem Gebiet ist das signifikante Wachstum im vertikalen intra-industriellen Handel.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung