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Einsatz von Heparin und modifizierten Glykosaminoglykanen zur Verbesserung der Langzeitprognose von transplantierten Nieren

Antragsteller Dr. Claude Braun
Fachliche Zuordnung Nephrologie
Förderung Förderung von 2002 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5368974
 
Die chronische Abstossung ist eine der häufigsten Ursachen für den Verlust einer transplantierten Niere. Die Pathogenese ist bislang weitgehend ungeklärt. Ein effektive Therapie konnte im Humanbereich bislang noch nicht etabliert werden. Heparine besitzen neben ihren antikoagulatorischen Eigenschaften auch ausgeprägte antiproliferative und antiinflammatorische Fähigkeiten. Die Arbeitsgruppe konnte kürzlich zeigen, dass die chronische Behandlung mit einem niedermolekularen Heparin (LMWH) den Verlauf der chronischen Nierentransplantatabstossung signifikant verbessern kann. Sowohl funktionelle als auch morphologische Schäden werden durch diese Therapie deutlich verringert. Auch die immunhistochemisch nachgewiesene Expression von immunologischen Zelloberflächenmarkern wird durch die LMWH supprimiert. Der Mechanismus, der diesem günstigen Effekt zugrundeliegt, ist allerdings bislang nicht aufgeklärt. Auch wird der Einsatz von Heparinen durch ihre antikoagulatorischen Eigenschaften limitiert. Aus in vitro Versuchen ist bekannt, dass modifizierte Heparine mit verändertem Sulfatierungsmuster immunmodulierend wirken und den Ischämie-Reperfusions-Schaden an isolierten Organen vermindern können. Der Vorteil einer solchen chemischen Modifizierung liegt darin, dass diese Substanzen in vivo deutlich weniger antikoagulatorische Eigenschaften haben. In dem vorliegenden Projekt soll der Einfluß von hochsulfatierten Heparinen auf den Ischämie/Reperfusions-Schaden und die chronische Abstossung nach Nierentransplantation im Rattenmodell untersucht werden. Die Studie wird zum besseren Verständnis des Zusammenspiels von akuten und chronischen Faktoren bei der chronischen Rejektion beitragen und könnte darüberhinaus Relevanz für die Entwicklung neuer therapeutischer Strategien nach Nierentransplantation erlangen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Italien
 
 

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