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Untersuchungen zum französisch-jüdischen Roman nach dem Zweiten Weltkrieg

Antragstellerin Beate Wolfsteiner
Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5372327
 
Seit dem zweiten Weltkrieg haben in Frankreich eine Reihe jüdischer Schriftsteller Romane veröffentlicht, die sich mit dem Thema Holocaust bzw. jüdischer Identität nach den nationalsozialistischen Verfolgungen beschäftigen. Die Untersuchung geht der Frage nach, ob man angesichts der zahlreichen Publikationen vor allem in den fünfziger und sechziger Jahren von einer Subgattung, einer "école juive du roman francais" (Boisdeffre), sprechen kann. Betrachtet werden Werke zweier repräsentativer aschkenasischer (Elie Wiesel: La Nuit, L´aube, Le crépuscule au loin; Andre Schwarz-Bart, Le dernier des justes) und zweier sephardischer Autoren (Albert Cohen, Le livre de ma mère, Les Valeureux; Albert Memmi, La statue de sel). Die methodische Basis der Interpretation bildet die Theorie der Intertextualität: Es wird jeweils untersucht, inwieweit die Schriftsteller in ihren Romanen Prätexte aus dem jüdischen und aus dem europäisch-französischen Kulturbereich verwenden. Die Verfasserin kommt zu dem Ergebnis, dass die Bezeichnung "französisch-jüdische Schule" insofern berechtigt ist, als alle genannten Schriftsteller in vergleichbarer Weise jüdische Quellentexte verarbeiten und sich gleichzeitig mit den relevanten philosophischen Strömungen ihrer Zeit (d.h. besonders mit dem Existentialismus) auseinandersetzen.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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