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Manès Sperber. Leben und Werk

Antragstellerin Dr. Mirjana Stancic
Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5386415
 
Die Monographie erfasst systematisch die Biographie und das literarische Schaffen des altösterreichischen Schriftstellers Manès Sperber (1905-1984). Seine Kindheit im ostgalizischen Shtetl, die Jugend in Wien, die ersten beruflichen Erfolge in Berlin und die anschließenden Exiljahre in Paris und in der Schweiz ergeben den äußeren Rahmen für die Wirkung des Psychologen, des politischen Schriftstellers und des Dichters, der seit der Rückkehr aus der Emigraton 1945 in Paris seine zweite Heimat gefunden hat. Mit besonderem Bedacht sind in der Monographie die psychologische Schulung des späteren Individualpsychologen sowie die politische Entwicklung des Kommunisten herausgearbeitet worden, der 1927 der KPD beigetreten war, sich jedoch zehn Jahre danach enttäuscht und verraten vom Kommunismus lossagte. Obwohl er sich der französischen Kultur verpflichtet fühlte, erachtete er die deutsche Sprache stets als seine eigentliche Literatursprache. Einige seiner Essays und publizistischen Beiträge verfasste er in französisch, sein gesamtes belletristisches Werk, auch das Meisterwerk, die Romantrilogie "Wie eine Träne im Ozean" (1961), hingegen in deutsch. Diese "Saga der Komintern" (Arthur Koestler) begründete auch seinen literarischen Ruhm. Als er sich im Herbst 1983, kurz vor seinem Tod, in seiner Dankesrede aus Anlass der Verleihung des Friedenspreises des deutschen Buchhandels in Frankfurt/Main für ein starkes und unabhängiges Europa einsetze, löste dies einen politschen Skandal in Deutschland aus.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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