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Kritische Edition der Physica Hildegards von Bingen und Kommentar

Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung von 2002 bis 2005
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5388776
 
Noch immer gelten die Physica Hildegards von Bingen (1o981197), die in 8 bzw. 9 Büchern eine ausgiebige Beschreibung der drei Reiche der Natur auf der Basis der Vier-Elemente-Lehre darbietet, als die umfassendste Natur- und Heilkunde, die aus der Frühzeit des Mittelalters bekannt ist. Dennoch liegt diese zentrale Schrift, die eine kaum noch überschaubare Literaturflut hervorgebracht und viele Mißverständnisse erzeugt hat, lediglich in der fehlerhaften, auf einer Pariser Handschrift aus dem 15. Jahrhundert beruhenden 'MIGNE'-Edition (Bd. 197 der Patrologia Latina) aus dem 19. Jahrhundert hervor. Seit 1983 ist eine sehr viel umfangreichere, bereits um 13oo entstandene, und damit dem Original nähere Physica-Handschrift aus der Bibliotheca Medicea Laurentiana (Florenz) bekannt. Die zahlreichen Zusätze der Florentiner Fassung, die in der Pariser Handschrift fehlen, sowie die geringeren Textverstümmelungen bieten die Möglichkeit, zahlreiche Textlücken, "Textverwitterungen" und unverständliche Textpassagen der 'MIGNE'-Edition zu bereinigen. Die Florentiner Handschrift soll daher als Leithandschrift in einer neuen kritischen Edition der Physica dienen, die außerdem die Varianten der bisher bekannt gewordenen, noch ungedruckten lateinischen Physica-Handschriften in Paris, Wolfenbüttel, Brüssel und Rom sowie die lateinischen und mittelhochdeutschen Physica-Auszüge in Handschriften berücksichtigt, die sich in Berlin, Paris, Bern und München befinden. Die Edition soll mit einem Kommentar der medizinischen, botanischen und zoologischen Fachtermini versehen werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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