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Die unerhörte Prophetie. Kommunikative Strukturen prophetischer Rede im Buch Yesha`yahu

Antragstellerin Professorin Dr. Hanna Liss
Fachliche Zuordnung Evangelische Theologie
Förderung Förderung von 2003 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5404174
 
Mit der genannten Studie wird eine neue Sicht auf denbiblischen Propheten Jesaja vorgelegt. Dieser wird in derbisherigen alttestamentlichen Forschung durchgängig als"Unheilsprophet" des Staates Juda angesehen, der den Judäernangesichts der außenpolitischen Bedrohung durch dieneuassyrische Westexpansion (8. Jh.) ihre politische undreligiöse Dekadenz vorgehalten und die Zerstörung großer TeileJudas durch die Assyrer als "Gericht Gottes" interpretierthabe. Allerdings habe das Volk Israel den Orakeln des Prophetenkeinen Glauben geschenkt. Die kommunikative Nicht-Entsprechungzwischen Volk und Prophet wird mithin dem Volk angelastet unddarin negativ gedeutet. Demgegenüber sieht die Autorin in derkommunikativen Nicht-Entsprechung die Grundstruktur derProphetie Jesajas und sucht diese als eine für dieReligionsgeschichte Israels positive Entwicklung zuinterpretieren. Danach hat sich der Prophet vomaltorientalischen Muster königlicher Orakelprophetien befreit,um (s)eine Gottesidee angesichts der verlustreichengeschichtlichen Ereignisse aufrechterhalten zu können, einNovum in der altorientalischen Literaturgeschichte. Indetaillierten Einzelanalysen werden die prophetischenSpruchworte vor dem Hintergrund kommunikationstheoretischerModelle gedeutet. Methodisch vollzieht die Autorin dabei einenBrückenschlag zwischen literaturgeschichtlichen undliteraturwissenschaftlichen Fragestellungen.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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