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Nationalsozialistische und faschistische Expansions-, Raumordnungs- und Bevölkerungspolitik im besetzten Slowenien und Norditalien: Planung und Realisierung (1939-1945)

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2003 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5414200
 
Das Forschungsprojekt untersucht mit historiographischer Interpretationsmethode und komparatistischem Ansatz die praktische Umsetzung sowie die konkreten Auswirkungen von bevölkerungspolitischen Theorien und Konzeptionen im nationalsozialistischen Deutschland und im faschistischen Italien. Es analysiert speziell deren expansionspolitische Raumplanungsprojekte und ethnisch-sozialen Neuordnungsstrategien in besetzten und annektierten Grenzgebieten des Alpen-Adria-Raumes (Slowenien, Norditalien) zwischen 1939 und 1945 sowie die zur Durchsetzung dieser Ziele ins Werk gesetzten Maßnahmen expansiver Bevölkerungspolitik (Entnationalisierungs- und ethnische Assimilierungsstrategien, Erfassungs-, Selektions- und Vernichtungspraktiken, Zwangsumsiedlungen und Deportationen). In dem damit aufgerissenen zentralen Problemfeld der Entwicklung und Bereitstellung von Herrschaftwissen wird insonderheit der Scchnittstellenbereich zwischen (politikberatenden) Expertennetzwerken der Wissenschaft, von Funktionseliten der Verwaltung und politischen Entscheidungsträgern beleuchtet und deren Interessen- und Handlungshintergrund herausgearbeitet. Damit wird zugleich ein Beitrag zur Geschichte der Sozialwissenschaften im 20. Jahrhundert geleistet. Die komparative Perspektive vermag nicht nur kognitive Defizite auf dem Gebiet faschistisch/nationalsozialistischer Okkupationsherrschaft und bevölkerungspolitischer Ordnungskonzeptionen vor allem in Slowenien aufzuarbeiten, sondern auch das Feld interventionistischer Sozialtechnik des NS-Staates in seinen spezifischen und singulären Merkmalen herauszustellen.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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