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Untersuchungen zur ländlichen Besiedlung, zum Burgenbau und zu Besiedlungsstrukturen im nordöstlichen Niedersachsen

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2004 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5437401
 
Im Raum Höhbeck-Lenzen besteht eine der stärksten räumlichen Verdichtungen slawischer Burgwälle in Norddeutschland. Die Region gewinnt ihre besondere historische Bedeutung u.a. aus den Kriegszügen Karls des Großen (Höhbeck-Kastell) und der zentralräumlichen Funktion für den Stamm der Linonen (Lenzen). Mit den beantragten Mitteln soll das zeitliche und räumliche Gefüge der slawischen Besiedlung im Nordosten Niedersachsens geklärt werden. Hinsichtlich der Burgen stehen Datierung (Dendrodaten), Funktion (Volksburgen/Fluchtburgen contra soziale Differenzierung/Herrschaftsbildung) und räumliche Muster der Burgenverteilung (Burgbezirke, Hierarchie der Burgwälle) im Mittelpunkt des Interesses. Die Frage nach dem Beginn des Burgenbaues im Verhältnis zur Landnahmephase leitet zum agrarisch geprägten Umfeld der Burgwälle über. Die lange Zeit vernachlässigte Analyse der ländlichen Siedlungen erfolgt mit Schwerpunkten auf ihrer inneren räumlichen Struktur, auf den Lageparametern der Siedelplatzwahl sowie auf den räumlichen Mustern (Siedlungshierarchien). Die Untersuchungen der ersten Projektphase sind räumlich in der Gartower Elbtalaue (Höhbeck) angesiedelt. In der zweiten Projektphase soll zum Vergleich die Region um Lüchow in die Untersuchungen einbezogen werden, da dort die größte Verdichtung ländlicher slawischer Siedlungen im Nordosten Niedersachsens dokumentiert werden konnte. Methodisch ist insbesondere von der Verknüpfung geophysikalischer Erkundungsmethoden mit kleineren Siedlungsgrabungen, die zum "Eichen" der Magnetbilder unerlässlich sind, ein erheblicher Innovationsschub für die Siedlungsarchäologie zu erwarten. Die raumbezogene Datenauswertung erfolgt in einem GIS-Projekt, wodurch die Einbettung der Untersuchungsorte in ihr weiteres kulturlandschaftliches Umfeld ermöglicht und die inhaltliche Verknüpfung der Projekte besonders unterstrichen wird.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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