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SPP 1178:  Experimentelle Elektronendichte als Schlüssel zum Verständnis chemischer Wechselwirkungen

Fachliche Zuordnung Chemie
Förderung Förderung von 2005 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5472182
 
Die Ergebnisse der experimentellen Elektronendichtebestimmung haben gezeigt, dass die Methode Antworten in bislang kontrovers diskutierten Bindungskonzepten geben kann und Grundlage für innovative Vorstellungen ist. In diesem Schwerpunktprogramm wird die Methode durch die Einbindung weltweit führender deutscher und internationaler Forschergruppen, Großforschungsanlagen (FRM II, Synchrotron), theoretischer Ansätze und moderner Spektroskopie weiterentwickelt. Die eingebundenen chemisch-präparativen Gruppen stellen methodisch und chemisch relevante Leitstrukturen mit bislang unverstandenen Bindungsverhältnissen zur Verfügung. Durch die Vernetzung und den Dialog der methodisch arbeitenden Gruppen mit den präparativ orientierten Gruppen wird sichergestellt, dass die Ergebnisse der Elektronendichteuntersuchungen in eine gemeinsame Sprache münden und sie noch breiter verfügbar werden. Die wissenschaftliche Synergie ergibt sich aus einer gegenseitigen Öffnung der Blickwinkel: Methodiker arbeiten an relevanten Systemen, und Synthetiker kommen durch ein tieferes Verständnis der Systeme zu neuen Konzepten.
Im synthetischen Pool der Molekülchemie wird durch die Elektronendichtestudien das intuitiv-heuristische Instrumentarium, das gegenwärtig zur Abschätzung von Reaktivitäten eingesetzt wird (Nukleophilie, I- und M-Effekte, Konjugation, Delokalisation, Partialladungen, etc.), in quantifizierbare Größen überführt und bietet so die Grundlage für ein rationales Design wichtiger Synthesebausteine.
Auf dem Gebiet der Life Science werden Wirkstoffe und Cofaktoren unter dem Aspekt der Elektronendichteverteilung untersucht. Daraus ableitbare physikalische, chemische und strukturchemische Eigenschaften sowie intermolekulare Wechselwirkungen in verschiedenen Kristallgittern werden mit biologischen Aktivitäten in Beziehung gesetzt.
Auf dem Gebiet der neuen Materialien lässt erst die Kenntnis der Elektronendichteverteilung das Design neuer und die Weiterentwicklung bekannter Werkstoffe mit definiertem Eigenschaftsprofil zu. Nahezu alle Materialeigenschaften wie magnetisches, optisches und elektronisches Verhalten können aus der Kenntnis der elektronischen und geometrischen Struktur abgeleitet werden.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug USA

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