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Publikation eines digitalen Verbundes von Dialektwörterbüchern

Fachliche Zuordnung Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung Förderung von 2007 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 56522329
 
Wie im Erstantrag an die DFG beschrieben, sollen die bereits in abgeschlossener Form vorliegenden Dialektwörterbücher des Westmitteldeutschen, nämlich das Pfälzische Wörterbuch (PfWb.), das Rheinische Wörterbuch (RheinWb.), das Wörterbuch der elsässischen Mundarten (ElsWb.) und das Wörterbuch der deutsch-lothringischen Mundarten (LothrWb.) in einem durch multidirektionale Verweise vernetzten Verbund publiziert werden. Diese Vernetzung soll erweitert werden durch Verweise auf und aus weiteren bereits in elektronischer Form vorliegenden Wörterbüchern wie dem digitalen Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm (DWB) und dem Mittelhochdeutschen Wörterbuchverbund (MWV), die bereits in Trier digitalisiert und auf CD-ROM und im Internet publiziert wurden (www.dwb.uni-trier.de, www.mwv.uni-trier.de). Ferner wird die dialektale Varianz der Dialektwörterbücher über standardisierte Suchmöglichkeiten erschlossen, die unter anderem auch den unterschiedlichen Stichwortansätzen innerhalb der vier Wörterbücher Rechnung tragen. Der so entstehende dialektale Wörterbuchverbund kann damit als Prototyp und Basis für ein übergreifendes ‚Dialektwörterbuch des deutschsprachigen Gebietes‘ betrachtet werden, indem durch die hier eingesetzten Standards und Verfahren methodische und technologische Grundlagen für die sukzessive Zusammenführung deutschsprachiger Dialektwörterbücher geschaffen werden. Ergänzend zu der ausdrucks- und inhaltsseitigen Vernetzung der vier Komponenten des Dialektwörterbuchverbundes werden auch weitere Materialien zu regionalen Sprachen (Sprachatlanten) einbezogen, so dass ein völlig neues und neuartiges Werkzeug zur Erforschung der deutschen Dialektlandschaft entsteht.In der ersten Förderphase wurden das PfWb. und das RheinWb. erfolgreich in einem Verbund miteinander verknüpft; zudem wurde die Verlinkung des PfWbs. mit dem DWB und dem Mittelhochdeutschen Wörterbuch von Matthias Lexer des MWV realisiert. In der noch laufenden zweiten Förderphase wurden im Einklang mit dem Zeitplan das ElsWb. und das LothrWb. in den bereits vorhandenen Wörterbuchverbund integriert; die Verlinkung der Wörterbücher, die bisher nicht durch explizite Verweise miteinander verknüpft sind, wurde ausgebaut. In diesem Rahmen wurden in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum automatische Verknüpfungstools entwickelt und eingesetzt. Die Sprachkartierung des PfWb. wurde ferner erfolgreich begonnen; bis Ende der laufenden Förderphase werden alle bisher noch ausstehenden Arbeiten abgeschlossen sein.Die hier beantragte dritte Förderphase (5. Jahr) dient einerseits als Kontroll- und Korrekturphase, in der eine fehlerfreie Publikation des Dialektwörterbuchverbundes in einer umfassenden und philologisch bzw. dialektologisch sorgfältig abgeklärten Form realisiert wird; des Weiteren sollen die Vernetzungsstrukturen ausgebaut bzw. „verdichtet“ werden. Die kartographischen Arbeiten zum PfWB. sollen abgeschlossen, die zum RheinWb. aufgenommen werden. Andererseits wird die Abschlussphase dazu genutzt, die bislang gemachten Erfahrungen sowie die erfolgreich erprobten Methoden und Verfahren der Digitalisierung und Vernetzung in Form von Best-Practice-Empfehlungen allgemein zur Verfügung zu stellen. Ferner sollen Kooperationspartner aus dem dialektlexikographischen Bereich gefunden werden, um weitere Wörterbücher in den Verbund integrieren zu können. Mit den Luxemburgischen Wörterbüchern sowie dem Schwäbischen und Bayerischen Wörterbuch konnten bereits weitere Wörterbücher gewonnen werden, die als neue Komponenten den Verbund erweitern.
DFG-Verfahren Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
Internationaler Bezug Luxemburg
Kooperationspartner Professor Dr. Peter Gilles
 
 

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