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Figurationen des Märtyrers in nahöstlichen und europäischen Kulturen: Das Nachleben traditioneller Märtyrerkulturen in der Gegenwart

Antragstellerinnen / Antragsteller Dr. Martin Treml, seit 9/2014; Professorin Dr. Sigrid Weigel
Fachliche Zuordnung Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Förderung Förderung von 2009 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 98977296
 
Nach der Erforschung der ,orthodoxen' und heterodoxen Märtyrertraditionen des Islam in religions- und kulturvergleichender Perspektive soll für die Neuausrichtung in der zweiten Arbeitsphase der Schwerpunkt auf die Untersuchung der Figurationen und des Nachlebens des Märtyrers in der Gegenwart gelegt werden. Historische und philologische Forschungen werden dabei im Rahmen einer kulturwissenschaftlichen Betrachtungsweise betrieben. Für diese erscheinen Märtyrer als registerübergreifende Transformations- und Umkehrfiguren, die Erfahrungen von Okkupation, Katastrophe und Vernichtung deutend bearbeiten und kulturell speicherbar machen. Märtyrer agieren an der Grenze der Religionen, ihrer Praktiken und Symbolisierungen, sie sind mitsamt ihrer religiösen Herkunft aber auch zu Bestandteilen der globalen Popkultur geworden. Dabei leisten sie sowohl Vermischungen wie Verhandlungen, sie haben durch ihre Verehrung gemeinschaftsstiftende Funktion. Untersucht werden sollen Re-Inszenierungen von Schlachtfeldmärtyrern in der Moderne, Märtyrerfigurationen im Baha'itum, der osmanisch-türkische Märtyrer als paradoxe Figur, das arabische Volksepos und seine moderne Rezeption, klassische Referenzen des militanten Islamismus sowie Visualisierungen islamischer Märtyrer.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Ehemalige Antragstellerin Professorin Dr. Angelika Neuwirth, bis 9/2014
 
 

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