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Strukturgleichungsmodelle mit Sequenzmustern für die Analyse kognitiver Prozesse im Bereich von Aufmerksamkeit und Gedächtnis

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2008 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 101475775
 
Erstellungsjahr 2011

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Methodische Weiterentwicklungen von Strukturgleichungsmodelle mit Sequenzmustern für Untersuchungen zu Fragestellungen der kognitiven Psychologie, beispielhafte Modellanwendungen zu diesem inhaltlichen Bereich und neue inhaltliche Erkenntnisse im Rahmen dieser Modellanwendungen können als Ergebnisse der Forschungsarbeiten zum Projekt „Strukturgleichungsmodelle mit Sequenzmustern für die Analyse kognitiver Prozesse im Bereich von Aufmerksamkeit und Gedächtnis“ berichtet werden. Die methodischen Weiterentwicklungen bestehen zum einen in der Ausarbeitung einer Prozedur für die Formalisierung von Annahmen über treatmentabhängige kognitive Verarbeitungsstrategien, so dass Strukturgleichungsmodelle für die Datenanalyse eingesetzt werden können. Weiterhin wurden neuartige Sequenzmuster für die Analyse von kognitiven Prozesse entwickelt und erprobt, die Unabhängigkeit von der funktionsbasierten Repräsentation bringen, welche bisher für diesen Forschungsbereich typisch ware und spezifische Treatments nur unzureichend berücksichtigen konnte. Weiterhin wurden die Grundlagen für eine wahrscheinlichkeitsbasierte Repräsentation von Verarbeitungsstrategien ausgearbeitet sowie die Möglichkeiten der Repräsentation von Verarbeitungsstrategien unter der Sonderbedingung von zwei experimentellen Bedingungen exploriert. Der Nutzen dieser theoretischen Ausarbeitungen konnte jeweils anhand empirischer Daten erfolgreich demonstriert werden. Mit der Zielsetzung beispielhafte Modellanwendungen verfügbar zu machen, wurden Strukturgleichungsmodelle mit Sequenzmustern für die Repräsentation und Untersuchungen von Aufmerksamkeits- und Gedächtnisprozessen entwickelt. Anhand von Sequenzmustern wurden die Varianzen und Kovarianzen von systematisch erweiterten Aufmerksamkeits- und Gedächtnistest theoriegeleitet zerlegt, um die grundlegenden Prozesse zu isolieren und zu untersuchen. Außerdem wurde in einer beispielhaften Anwendung eine Zerlegung der Varianzen und Kovarianzen auf der Basis alternativer erwünschter und unerwünschter Verarbeitungsstrategien vorgenommen, um dadurch zu bestimmen, welche Verarbeitungsstrategien von den Versuchspersonen gewählt wurden und wie groß der relative Einfluss dieser Verarbeitungsstrategien war. Insbesondere wurde dabei demonstriert, auf welche Weise kooperatives Verhalten im Sinne der Instruktion von nicht-kooperativem Verhalten getrennt werden kann. Als besondere inhaltliche Erkenntnisse bedingt durch die Methodenanwendung kann darauf verwiesen werden, dass es gelungen ist, Ergebnisse vorzulegen, die bestätigen, dass die zentrale Exekutive des Arbeitsgedächtnisses eine entscheidende Rolle bei der Speicherung von Information im Langzeitgedächtnis spielt. Weiterhin wurden neue Ergebnisse zu den vermuteten Basisprozessen der fluiden Intelligenz generiert. Es konnte gezeigt werden, dass drei Basisprozesse der Aufmerksamkeit (aufmerksamkeitsabhängige Speicherung, mentale Aktualisierung und mentale Umstellung) ganz wesentlich zum Zustandekommen individueller Unterschiede in der fluiden Intelligenz beitragen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2009). A process-based account of the speed-ability relationship for the Posner Task. Psychology Science Quarterly, 51, 470-482
    Altmeyer, A., Schreiner, M., & Schweizer, K.
  • (2011). Probability-based and measurement-related hypotheses with full restriction for investigations by means of confirmatory factor analysis: an example from cognitive psychology. Methodology: European Journal of Research Methods for the Behavioral and Social Sciences
    Schweizer, K.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1027/1614-2241/a000033)
  • (2011). The hypothesis-based investigation of patterns of relatedness by means of confirmatory factor models: the treatment levels of the Exchange Test as example. Review of Psychology, 18, 3-9
    Schreiner, M., & Schweizer, K.
 
 

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