Monographie zum Begriff der Existenz in seiner semantischen, ontologischen und epistemischen Dimension
Final Report Abstract
Die Frage „Was ist Existenz“ wurde in vier Hinsichten untersucht. Was die logische Form von Existenzsätzen betrifft, so wird mit Frege und Russell die These verteidigt, daß „existiert“ ein Prädikat zweiter Ordnung ist, nämlich die Eigenschaft von Begriffen, nicht leer zu sein. Was das Existenzkriterium betrifft, so wird mit Kant die These vertreten, daß als existierend nur das aufgefaßt werden kann, was entweder wahrnehmbar ist oder doch zumindest Teil der wahrnehmbaren Welt ist; daß dieses Kriterium aber eine unmittelbare Gewißheit der eigenen Existenz voraussetzt. Was die metaphysische Rolle des Existenzbegriffs betrifft, so wird in kritischer Auseinandersetzung mit David Lewis argumentiert, daß Existenz (bzw. bei Lewis: Wirklichkeit) zwar indexikalisch definiert werden kann – die Wirklichkeit ist da, wo ich bin –, daß damit aber keine Relativierung der Wirklichkeit auf mögliche Welten verbunden ist, wenn man die mit Selbstbewußtsein verbundene Existenzgewißheit korrekt versteht. Was die Phänomenologie des Existenzgefühls betrifft, so wird mit Fichte die These vertreten, daß das Existenzgefühl graduell ist und an Handlungsfähigkeit geknüpft ist.
Publications
- »Sentimento de Realidade e Agir Absorvido. Sobre o Argumento Antiniilista de Fichte em A Destinação do Homem«, in: Konrad Utz, Agemir Bavaresco, Paulo Roberto Konzen (Hg.): Sujeito e Liberdade. Investigações a Partir de Idealismo Alemão, Porto Alegre: Edipucrs, 2012, 59-73
Andreas Schmidt