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Die Rolle von Zielrepräsentationen in der Handlungssteuerung

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2008 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 104322797
 
Erstellungsjahr 2011

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In dem Projekt wurde die Rolle von Handlungszielen in der Handlungssteuerung untersucht. Handlungen können sowohl ausgeführt werden, um sich zu einem physischen Ziel („target“) zu bewegen, als auch, um einen Effekt („effect“) zu erzeugen. Bewegungen zu räumlichen und zeitlichen Zielen unterscheiden sich in ihrer Kinematik. Darüber hinaus scheint die Kinematik nicht einfach physische Zieleigenschaften zu reflektieren, sondern die Repräsentation des intendierten Zieles (Zielrepräsentationshypothese). In dem Projekt wurden zwei daraus resultierende Fragestellungen untersucht. In der ersten Experimentalserie wurden Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Mechanismen der Handlungssteuerung bei physischen Zielen und Effekten untersucht. Dies geschah sowohl für zeitliche (Experimente 1-3), als auch für räumliche (Experimente 4 und 5) Ziele/Effekte. In allen Experimenten zeigte sich, dass Bewegungen zu physischen Zielen und Effekten sehr ähnlich ausgeführt werden, was bestätigt, dass ihnen die gleichen Prinzipien Handlungssteuerung zugrunde liegen. Bei beiden Arten von Bewegung wird eine irrelevante Zielcharakteristik in die Zielrepräsentation integriert (Lautstärke, Experiment 1). Auch wenn zusätzlich zu zeitlichen/Zielen Effekten noch räumliche Anforderungen vorhanden waren, wurden Ziel- und Effektbewegungen auf sehr ähnliche Art ausgeführt (Experiment 3). Beide Arten von Bewegungen haben eine gemeinsame Quelle zeitlicher Variabilität (Experiment 1 und 2). Sowohl Zielbewegungen, als auch Effektbewegungen folgen Fitts’ Law (Experiment 4). Einige Unterschiede zwischen Ziel- und Effektbewegungen wurden auch beobachtet: Bewegungen zu zeitlichen Effekten weisen eine geringer ausgeprägte zeitliche Kinematik auf, als Bewegungen zu zeitlichen Zielen, während Bewegungen zu räumlichen Effekten eine stärker ausgeprägte räumliche Kinematik aufweisen, als Bewegungen zu räumlichen Zielen. In der zweiten Experimentalserie wurde die Zielrepräsentationshypothese unter Bedingungen, in denen die physischen Ziele im Experiment identisch sind, untersucht. In den Experimenten 6 und 7 wurde der Frage nachgegangen, ob Bewegungen zu vorgestellten und tatsächlichen Zielen nach ähnlichen Prinzipien erfolgen. Dies war der Fall. Es zeigte sich außerdem, dass Fitts’ Law sowohl bei vorgestellten, als auch bei tatsächlich vorhandenen räumlichen Zielen gültig ist (Experiment 7). In den Experimenten 8-10 wurde untersucht, ob Zielrepräsentationen über eine Zweitaufgabe manipuliert werden können. Diese Manipulationen waren nicht erfolgreich, dies könnte an der Art der Zweitaufgabe gelegen haben.

 
 

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