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Determinanten und Auswirkungen heterogener Erwartungsbildung auf Aktienmärkten

Fachliche Zuordnung Wirtschaftstheorie
Förderung Förderung von 2009 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 106576943
 
Erstellungsjahr 2013

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Forschungsprojekt wurde untersucht, in wie weit Erwartungen auf Finanzmärkten (a) mit zukünftigen Renditen zusammenhängen bzw. zur Prognose zukünftiger Renditen auf Aktien-, Anleihe- und Devisenmärkten nützlich sind, (b) welche Faktoren erwartete Renditen beeinflussen und (c) wie verlässlich gängige Verfahren zur quantitativen Aufbereitung qualitativer Surveydaten sind. Hierbei können einige generelle Schlussfolgerungen aus den bearbeiteten Teilprojekten gezogen werden. Erstens zeigt sich in mehreren Teilprojekten, dass Renditen auf Finanzmärkten prognostizierbar sind und eine Vielzahl von Faktoren zur Prognose zukünftiger Renditen (und der Volatilität von Renditen) geeignet erscheinen. Diese Faktoren umfassen einerseits direkt aus Befragungen erhobene Erwartungen, aber auch erwartete Renditen, die direkt aus Marktpreisen berechnet werden. Hierbei wurden beispielsweise die in der akademischen Literatur stark betrachteten Carry Trade und Momentumstrategien untersucht, denen allgemein eine destabilisierende Wirkung auf Finanzmärkten zugewiesen wird. Zweitens zeigt sich jedoch auch, dass Erwartungen die direkt aus Umfragen erhoben wurden, mit einigen Problemen behaftet sind. So findet sich in mehreren Teilprojekten, dass Surveyerwartungen verzerrt sind, nur schlecht in sinnvolle quantitative Prognosen umgewandelt werden können, und zum Beispiel in der Volatilitätsprognose anderen Faktoren deutlich unterlegen sind. Dennoch sind Surveyerwartungen sehr nützlich, um Ergebnisse die rein auf Marktdaten basieren besser verstehen zu können und um zwischen verschiedenen Theorien zu diskriminieren. So kann mittels direkt erhobener Erwartungen gezeigt werden, warum trendfolgende Strategien auf Devisenmärkten hoch profitabel sind, welche Beziehungen zwischen Anleihepreisen und Makrofaktoren besteht, und welche Auswirkungen Geldillusion auf Aktienmärkten haben kann. Über einige Aufsätze wurde in einschlägigen Publikumsmedien berichtet. So wurde das Papier „Currency Momentum Strategies“ in der Financial Times (International Edition, 27.04.2012) und in der Woche vom 30. April im Wall Street Journal, CNBC, Investment Europe, FX-MM, Opalesque, aiCIO und Hedgeweek besprochen. Der Aufsatz „Carry Trades and Global Foreign Exchange Volatility“ wurde zusammengefasst im CFA Digest (August 2012, 42(3), 1-2) und im Wall Street Journal (25.05.2012) vorgestellt. Das Papier „Information Flows in Dark Markets“ wurde in der Financial Times (5. Mai 2013) in einem Artikel diskutiert.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • A Comprehensive Look at Financial Volatility Prediction by Economic Variables. Journal of Applied Econometrics 27 (2012), 956-977
    Maik Schmeling, C. Christiansen und A. Schrimpf
  • Carry Trades and Global Foreign Exchange Volatility. Journal of Finance 67 (2012), 681-718
    Maik Schmeling, L. Menkhoff, L. Sarno und Andreas Schrimpf
  • Currency Momentum Strategies. Journal of Financial Economics 106 (2012), 660-684
    Maik Schmeling, L. Menkhoff, L. Sarno und A. Schrimpf
  • Macro Expectations, Aggregate Uncertainty, and Expected Term Premia. European Economic Review 58 (2013), 58–80
    Maik Schmeling, C. Dick und A. Schrimpf
  • Quantifying survey expectations: What’s wrong with the probability approach? International Journal of Forecasting 29 (2013), 142–154
    Maik Schmeling, Jörg Breitung
  • What do Professional Stock Market Forecasters’ Stock Market Expectations tell us about Herding, Information Extraction, and Beauty Contests? Journal of Empirical Finance 20 (2013), 109-129
    Maik Schmeling, Jesper Rangvid und Andreas Schrimpf
 
 

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