Detailseite
Projekt Druckansicht

Mikromanipulatoren für die HNO-Chirurgie

Fachliche Zuordnung Automatisierungstechnik, Mechatronik, Regelungssysteme, Intelligente Technische Systeme, Robotik
Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Phoniatrie und Audiologie
Förderung Förderung von 2009 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 106843456
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Bei mikrochirurgischen Eingriffen im Mittelohr, zum Beispiel Operationen an den Gehörknöchelchen, wird unter unergonomischen Bedingungen mit händisch geführten Feininstrumenten an kleinsten Strukturen operiert. Die eingeschränkte Sicht auf das Operationsgebiet, das Zittern (Tremor) und die begrenzte Genauigkeit der menschlichen Hand erschweren diesen Eingriff. Dies führt zu einer hohen Belastung des Chirurgen und kann das chirurgische Ergebnis verschlechtern. In der ersten Projektphase wurde ein Mikromanipulator entwickelt, der mittels Joystickkonsole angesteuert wird und chirurgische Standardinstrumente halten, bewegen und bedienen kann. In der zweiten Projektphase wurde dieser Mikromanipulator mit seinem kleinen Arbeitsraum um einen Roboterarm (Makromanipulator) erweitert. Dadurch ergibt sich ein größerer Arbeitsraum, mehr Freiheitsgrade sowie die Möglichkeit, den Mikromanipulator während der Operation aus dem Operationsgebiet zu entfernen und anschließend zielgenau an seine ursprüngliche Position zurückzufahren. Dies ist beispielsweise bei einem Wechsel des Instruments nützlich, aber auch, wenn manuelles Operieren des Chirurgen notwendig wird. Um diesen Makromanipulator einfach ansteuern zu können, wurden mehrere Konzepte umgesetzt, darunter Handführung und Integration der Steuerung in die Joystickkonsole. Zudem wurde der Mikromanipulator um ein System zur Vermessung der Strukturen im Mittelohr erweitert. Dies ist wichtig, um beispielsweise Prothesenlängen zu ermitteln. Um stets einen guten Blick auf das Operationsgebiet zu haben, wurde ein mitfahrendes Endoskop auf den Mikromanipulator aufgesetzt. Das entwickelte 3D-gedruckte Mittelohrphantom weist einen sehr hohen Detailgrad auf und kann zu Trainingszwecken eingesetzt werden, beispielweise als Vorbereitung auf einen mikrochirurgischen Eingriff im Mittelohr. Es wurde durch klinische Experten als realistisch bewertet.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung